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Hyères-les-Palmiers:
Belle-Epoque-Stadt unter Palmen
Ihren Namenszusatz wie auch ihr Erschei-
nungsbild verdankt die Stadt Hyères einer
Marketingidee aus dem 19. Jh. Ein gewisser
Alexis Godillot, dem seinerzeit ein ganzes
Stadtviertel gehörte, taufte das Seebad in
Hyères-les-Palmiers um , Palmenstadt. Au-
ßerdem ließ er mehrere Villen im Stil des
Historismus errichten, darunter die Villa
Godillot . Andere der neuen Stadthäuser
waren mehr der Mode des Exotismus ver-
schrieben wie die Villa Tunisienne und die
Villa Mauresque .
Damals standen in Hyères alle Zeichen
auf Fremdenverkehr und das Erscheinungs-
bild des immer noch mittelalterlich gepräg-
ten Städtchens veränderte sich: Seit 1876
gab es einen Bahnhof, man baute mehrere
palastartige Hotels und legte neue Straßen
und Plätze an, die allesamt mit Palmen be-
pflanzt wurden, z.B. die Avenue Godillot.
Im Park Olbius-Riquier findet man noch
heute viele Palmenarten versammelt.
Seinen Höhepunkt erreichte der Pal-
menanbau in Hyères in den 1920er Jahren:
Damals wurden pro Jahr 1.250.000 Palmen
kultiviert, die meisten waren für den Export
bestimmt. Leider setzten der Frost von
1929 und die Wirtschaftskrise dem Anbau
ein abruptes Ende. Von den damals 23 Pal-
menzüchtern existieren heute nur noch
drei. Diese kultivieren etwa 20 Palmenar-
ten und erreichen eine jährliche Produktion
von 100 Bäumen. Die majestätische Phoe-
nix canariensis ist das Symbol der Stadt ge-
worden, man nennt sie „Hyères-Palme“.
Wann übrigens die erste Palme in Hyères
auftauchte, ist nicht bekannt. Erwähnt wer-
den Palmen aber in einem Bericht über die
Reise Katharina von Medicis mit ihrem
Sohn Charles 1564 in Hyères.
Die Stadt macht ihrem Namen alle Ehre
 
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