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Obwohl dieser Sentier littoral, der
acht Kilometer Küste vom Yachthafen
Saint-Raphaëls bis zur Pointe de la
Beaumette bei Agay umfasst, von un-
terschiedlicher Beschaffenheit und an
manchen Stellen sogar ein asphaltier-
ter Weg ist, sollte man auf festes
Schuhwerk, Getränke und Wegzeh-
rung nicht verzichten. Denn selbst
wenn nur ein kleiner Spaziergang ge-
plant war, kann es passieren, dass man
aus Neugier doch noch auf einen Fel-
sen hinaufsteigt, um die Aussicht nicht
zu verpassen. Der Weg ist durch gelbe
Striche markiert. Eine Rückkehr ins
Zentrum von Saint-Raphaël mit dem
Bus der Linie 8, der die Küste entlang-
fährt, ist möglich.
Schwer zugänglich und unbewohnt,
außerdem ungeeignet für die Land-
wirtschaft, ist das Massiv ein Eldorado
für Wanderer und Mountainbiker.
Mit dem Auto kann es nur über eine
Straße zwischen Agay und Valescure
befahren werden.
Das Estérel-Gebirge wird von der
Nationalen Forstbehörde ( Office Na-
tional des Forêts ) verwaltet, die den
Schutz der fragilen Natur überwacht.
Besonders bedroht ist das Estérel seit
jeher durch Waldbrände.
Im Gegensatz zum benachbarten
Mauren-Massiv besteht das Estérel-
Massiv aus erdgeschichtlich sehr altem
Vulkangestein. Es entstand vor etwa
300 Millionen Jahren, als ein ursprüng-
licher Sockel aus Granit und Gneis aus
dem Urmeer heraustrat. Dabei bilde-
ten sich Bruchspalten und Magma trat
aus dem Erdinneren aus. Dies gibt den
Porphyren des Estérel ihre charakte-
ristische rote Farbe. Die bizarren For-
men entstanden durch das plötzliche
Erstarren der Magma.
Die natürliche Vegetation des Esté-
rel war lange eine Bewaldung mit Ei-
chen. Dieser Bestand wurde durch
Abholzung für die französische Mari-
ne (18. und 19. Jh.) und durch zahlrei-
che Brände weitgehend zerstört. Seit
1828 wurden mehr als 120 Brände ge-
zählt. Vom Brand 1964 war das ganze
Gebirge betroffen; der von 1987 zer-
störte 2200 Hektar Vegetation.
Weite Gebiete des Estérel bedecken
daher typische Macchia-Pflanzen: Bü-
sche, Heidekraut, Zistrosen, Stech-
ginster und Lavendel. Beim Baumbe-
stand dominieren Korkeichen (18 %)
Das Estérel-Gebirge
Das Massif de l'Estérel ist ein relativ
kleines Gebirge (32.000 Hektar) vul-
kanischen Ursprungs, von dem mehr
als ein Drittel unter Naturschutz steht.
Charakteristisch sind seine bizarren
Felsformationen und seine rötliche
Farbe, die je nach Tageszeit und Wit-
terung mal mehr, mal weniger leuch-
tet. Es gibt aber auch Stellen, wo das
Vulkangestein eher gelb, violett oder
grau ist. Die höchste Erhebung ist mit
614 Metern der Mont Vinaigre.
Wunderschön ist auch die Küste
des Estérel, weil sich das Lava-Gestein
ständig mit kleinen und größeren
Sandbuchten abwechselt. Nicht um-
sonst heißt die Küstenstraße zwischen
Saint-Raphaël und Cannes Corniche
d'Or, goldene Corniche (s.o.).
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