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dere Gräber tragen russische, schwe-
dische und sogar auf Kanada hinwei-
sende Inschriften. Schließlich fällt auch
das Grab eines Deutschen auf, des
Grafen Leonard Ferdinand Henckel
von Donnersmarck, eines Schlesiers,
der 1892 in Menton bestattet wurde.
Allerdings starb er in Monte Carlo -
vielleicht gar an der Spielsucht?
Museen
Cocteau-Museum
Es ist untergebracht in einer Bastion
von 1639 am Hafen, die Cocteau ent-
deckte, als er mit der Dekoration des
Mentoner Heiratszimmers beschäftigt
war. Der Künstler übernahm persön-
lich die Leitung der Restaurierungs-
arbeiten und erschuf sich so ein Mu-
seum, das seinem Geschmack ent-
sprach. Leider wurde es erst nach sei-
nem Tod eröffnet. Den Eingangsbe-
reich ziert ein Wandteppich mit dem
Titel „Judith und Holofernes“, den Ma-
tisse seinerzeit als den „einzig wahren
zeitgenössischen Wandteppich“ be-
zeichnete. Cocteau entwarf für sein
Museum schmiedeeiserne Vitrinen, in
denen Keramik-Arbeiten ausgestellt
sind. Im ersten Stock findet sich eine
sehr schöne Serie von Pastellen mit
dem Titel „Die Innamorati“ (1961),
Variationen über die Liebe, inspiriert
von den Liebschaften der Mentoner
Fischer.
Musée Jean Cocteau, Vieux-Port, Tel. 04.93.
57. 72.30, täglich außer dienstags und an Fei-
ertagen 10-12 und 14-18 Uhr. Eintritt 3 ,
Ermäßigungen.
Cimetière du Vieux Château, täglich 7-18
Uhr, von Mai bis September 7-20 Uhr.
Viertel Garavan
Viele der auf dem Cimetière du Vieux
Château begrabenen betuchten Aus-
länder wohnten während der Belle
Epoque in dem damals neu entstande-
nen Garavan, einem noblen Villen-
viertel, das am Friedhof beginnt. Der
1882 bis 1888 gebaute Boulevard de
Garavan ersteckt sich über drei Kilo-
meter bis zur italienischen Grenze.
Man kann hier Villen eklektischen Stils
bewundern und Gärten mit tropischer
Flora, ebenfalls im 19. Jh. in Menton
eingeführt.
Für den Rückweg bietet sich die
Montée du Souvenir an, die wieder
zum Kirchplatz zurückführt. Über die
Rampes Saint-Michel erreicht man die
Hafengegend.
Cocteau-Hochzeitssaal
Die „Salle des Mariages“ im Rat-
haus gestaltete Cocteau in den 1950er
Jahren. Das Gemälde der Frontwand
stellt in geschwungenen Linien ein
Liebespaar dar: rechts der Mentoner
Fischer mit der typischen Kopfbe-
deckung, links das Mädchen mit einem
Hut aus Nizza. Die Seitenwände zei-
gen die Geschichte von „Orpheus und
Menton nahe der italienischen Grenze
 
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