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ab 1713 durch den Vertrag von Ut-
recht wieder zum Haus Savoyen. 1792
wurde die Stadt von Revolutionären
gestürmt und für französisch erklärt.
1815, nach dem Zusammenbruch des
Empire, fiel Nizza dann zurück an den
König von Sardinien, auch er ein Mit-
glied des Hauses Savoyen.
In der Folgezeit musste sich Nizza
vor allem gegen die Konkurrenz des
Hafens von Genua behaupten, was
nicht gut gelang. Stattdessen entwi-
ckelte sich rund um die Engelsbucht
ein ganz anderer Wirtschaftszweig:
der Tourismus. Immer mehr Englän-
der und Russen kamen, um zu über-
wintern, und schon um 1850 entstand
ein erster Abschnitt der späteren Pro-
menade des Anglais.
In der Folge eines Krieges und Ver-
trages von 1860 durften die Nizzaer
wählen, zu wem sie gehören wollten.
Ergebnis der damaligen Volksabstim-
mung, die allerdings nicht heutigen
demokratischen Standards entsprach,
war, dass die Grafschaft Nizza endgül-
tig an Frankreich angeschlossen wur-
de. Die Stadt nahm einen gehörigen
wirtschaftlichen Aufschwung, nicht zu-
letzt wegen des Anschlusses an das Ei-
senbahnnetz im Jahr 1864 und der
Weiterentwicklung des Tourismus. In-
nerhalb von 40 Jahren wurde dieser
arme Landstrich mit seiner relativ be-
scheidenen wirtschaftlichen Aktivität
zur berühmten Côte d'Azur und zum
Inbegriff von Luxus und Schönheit.
Während 1890 ungefähr 22.000 Per-
sonen in Nizza überwinterten (diese
Klientel blieb stets mehrere Monate),
waren es 1910 schon 150.000. Die be-
rühmtesten Gäste waren die britische
Königin Victoria, die russische Zaren-
familie und andere gekrönte Häupter
Europas. Nizza ließ seine Konkurrenz-
städte Cannes, Monaco und Menton
schnell hinter sich, eine Entwicklung,
die bis heute nachwirkt, denn nach
wie vor gilt Nizza als Haupstadt der
Côte d'Azur.
Der Karneval von Nizza
Das Wort „Karneval“ geht vermutlich
auf den Ausdruck carne levare, „ das
Fleisch entfernen“, zurück. Seit dem
Mittelalter hatten die Nizzaer Bürger
die Gewohnheit, sich nach katholi-
schem Brauch vor Beginn der Fasten-
zeit reichlich mit fetten und leckeren
Gerichten zu verwöhnen. Um diese
heitere Zeit gebührend zu feiern, wa-
ren alle Übertretungen erlaubt, und
es war damals schon Brauch, sich zu
verkleiden und zu maskieren.
Bereits im 13. Jh. hatte der Karneval
von Nizza ein gewisses Renommee in
der Region, sogar die Grafen von Sa-
voyen und der Provence nahmen an
den Feierlichkeiten teil. 1294 wurde
der Karneval zum ersten Mal schrift-
lich erwähnt. Bekannt ist auch, dass
Auf der Promenade des Anglais reihen
sich die Grand Hôtels aneinander
 
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