Geology Reference
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Synthetic Natural Gas (auch SNG ). Dies geschieht mithilfe einer Wasserelektrolyse
und nachgeschalteter Methanisierung. Das gewonnene SNG kann in das Erdgasnetz
eingespeist und zur Wärmebereitstellung genutzt oder r ü ckverstromt werden (Bajohr
et al. 2010, Sterner & Specht 2010). Der Wirkungsgrad schwankt je nach Nutzung
zwischen 30% und 70%.
Elektromobile , die nicht nur Strom entnehmen, sondern auch Strom einspeisen,
dienen als dezentraler Stromspeicher und stabilisieren in Zeiten des Spitzenbedarfs
das Netz. Mit der Vehicle-to-Grid-Technologie (auch V2G ) werden Autofahrer zu
Stromhändlern, die in Spitzenlastzeiten entbehrlichen Strom zu hohen Preisen
verkaufen und bei einem Überangebot Strom g ü nstig einkaufen (Engel 2005, Heuer
2004, Kempton & Tomić 2004a, Kempton & Tomić 2004b). Mit Intelligenten Netzen
oder Smart Grids können Versorgungsnetze stabilisiert werden, indem Verbraucher,
Erzeuger und Speicher sinnvoll und eizient vernetzt und kombiniert werden (Canzler
& Knie 2011).
Auch thermische Energie lässt sich auf vielfältige Weise speichern. Ein Beispiel ist
der Eisspeicher . Wandelt sich im Winter das Wasser zu Eis, kann die freiwerdende
Wärme (Kristallisationswärme) f ü r die Wärmeversorgung genutzt werden. Im Sommer
dient der Eisspeicher der K ü hlung und lädt sich dabei neu auf. Heiz- und K ü hlsysteme
werden somit kombiniert. Notwendig f ü r dieses Verfahren sind Wassertanks, die im
Boden eingegraben und je nach thermischer Leistung bemessen werden.
Aus diesen Beispielen ist ersichtlich, dass es viele Möglichkeiten gibt, Strom und
Wärme zu speichern und bedarfsgerecht abzurufen.
13.2.5 Beispiele des energetischen Stadtumbaus
Bei der Drucklegung dieses Buches gab es bereits 150 erneuerbare Energieregionen
(EE-Regionen) in Deutschland. Dabei handelte es sich um Landkreise, Gemeinden,
Regionalverb ü nde und Städte, die das Ziel verfolgen, unabhängig zu werden von
fossil-nuklearen Energien. 23 Millionen Deutsche leben in EE-Regionen. Sie nehmen
fast ein Drittel Deutschlands ein (IsE 2014).
Der Grund f ü r die enorme Entwicklung von EE-Regionen ist einfach: Bereits Adam
Smith (1723-1790), der schottische Moralphilosoph, Auklärer und Nationalökonom
erkannte, dass im klassischen Produktionsprozess aus den Ressourcen Boden und Arbeit
Kapital entsteht. Ersetzt man „Boden“ mit „Fläche“ und „Arbeit“ mit „regenerativer
Energie“, lässt sich die gleiche Schlussfolgerung ziehen. Nur mit dem Unterschied,
dass die Regenerativen wie Wind, Sonne oder Wasser nichts kosten. Investieren muss
man nur in die Maschinen, die nat ü rliche Energie in eine f ü r uns n ü tzliche Form
umwandeln. Da man jedoch auch bei der fossil-nuklearen Energieerzeugung in
Maschinen investieren muss, haben die Regenerativen einen deutlichen Kostenvorteil,
der mit zunehmender Marktdurchdringung immer deutlicher werden wird. Dazu
kommen der Anstieg der fossil-nuklearen Treibstokosten und die Unsicherheiten bei
den Lieferländern. Der einfache Dreiklang von Fläche, Arbeit und Kapital begr ü ndet
den ständigen Anstieg des regenerativen Energieanteils, der durch politische
Fehlentscheidungen allenfalls verzögert, aber nicht mehr aufgehalten werden kann.
Im Folgenden sollen drei Beispiele f ü r EE-Regionen gegeben werden.
Von 2007 bis 2013 fand die Internationale Bauausstellung IBA Hamburg statt.
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