Geology Reference
In-Depth Information
die projektbegleitende Ermittlung geotechnischer Parameter anhand von Proben
und
in-situ
-Versuchen
die Beobachtung der Verformung des Hohlraums mit
Konvergenzmessungen
,
Ex-
tensometern
sowie dem
Nivellement
der Firste und der Sohle
die Beobachtung der Aulockerungzone um den Hohlraum mit
Extensometern
,
An-
kerkratmessungen
und
Ultraschallmessungen
zwischen Bohrlöchern
die seismische, geoelektrische und gravimetrische
Vorauserkundung
während des
Aufahrens des Hohlraums
die Beobachtung des Gebirgsdrucks zwischen Verbau und Gebirge und die Beob-
achtung der Spannungen im Verbau und Ausbau.
In Abbildung 12.42 sind verschiedene Verfahren der messtechnischen Überwachung
dargestellt. Die Verfahren werden ständig weiterentwickelt und verfeinert. Insbeson-
dere die mikroseismischen, fokussierend-geoelektrischen und mikrogravimetrischen
Verfahren der Vorauserkundung (von der Ortsbrust und den Tunnellanken) erlauben
inzwischen eine gute Einschätzung des Gebirgsverhaltens, selbst in schwierigen Ge-
birgsverhältnissen (Pöttler et al. 2002).
Die Beobachtung der Deformation des Gebirges ist zentraler Bestandteil des
Kenn-
linienverfahrens
nach Fenner (1934) und Pacher (1964). Die Darstellung der Defor-
mation am Ausbruchrand wird als
Gebirgskennlinie
bezeichnet. Ihr Vergleich mit der
Deformation des Ausbaus, der
Ausbaukennlinie
, erlaubt eine lexible und optimierte
Bemessung des Hohlraums. In Abbildung 12.43 ist eine Gebirgskennlinie f
ü
r stand-
festes Gebirge dargestellt, die keinen Ausbau erfordert, und eine Gebirgskennlinie f
ü
r
nicht standfestes (druckhates) Gebirge, die einen Ausbau erfordert. Ebenfalls darge-
stellt sind Ausbaukennlinien. Sie schneiden die Gebirgskennlinie des druckhaten Ge-
Abb. 12.42
Messtechnische Überwachung eines Tunnelquerschnitts (nach Müller, ergänzt). 1 Anker
mit Kratmessteller, 2 Mehrfachextensometer, 3 Konvergenzmessstrecken, 4 Seismik.