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Die Setzungen infolge eines neu errichteten Gebäudes können sich auch auf ein
bereits bestehendes Bauwerk auswirken. Durch die zusätzlichen Setzungen kann es
im bestehenden Bauwerk zu Schäden und Schiefstellungen kommen. Auch das neue
Bauwerk wird sich unterschiedlich setzen, denn der Boden unter dem bestehenden
Bauwerk ist durch die Bauwerkslast bereits verdichtet und wird sich daher weniger
verformen (Abb. 12.15).
Neben der direkten Setzungsberechnung lassen sich die Setzungen auch auf in-
direkte Weise bestimmen (indirekte Setzungsberechung) . Dazu wird der Baugrund in
horizontale Lamellen eingeteilt (Abb. 12.16). Jeweils f ü r die Lamellenmitten werden
mithilfe einschlägiger Tabellenwerke die in den Baugrund geleiteten Spannungen be-
rechnet. Werden Bauwerkslasten ü ber mehrere benachbarte Fundamente in den Boden
geleitet, werden die daraus resultierenden Bodenspannungen in jeder Lamelle ü berla-
gert (superponiert). Es ergibt sich ein Tiefenproil, in dem f ü r jede Lamelle i der Breite
z i die Spannungen vor der Bauma ß nahme ˃ zV,i und die zusätzlichen Spannungen in-
folge der Bauma ß nahme ˃ zZ,i aufgetragen sind. Mit dem f ü r das Spannungsintervall
ma ß gebenden Verformungsmodul E i lässt sich die Stauchung der Lamelle nach Hooke
bestimmen. Liegt ein Drucksetzungsdiagramm vor (Kapitel 7), dann kann man auch
direkt von der Verformung der Probe
ʵ i im entsprechenden Spannungsintervall auf
die Stauchung der Lamelle schlie ß en
Die Summe aller Einzelstauchungen ergibt schlie ß lich die Gesamtsetzung
In den Regelwerken sind noch Korrekturfaktoren f ü r bestimmte Bodenarten angege-
Abb. 12.16 Setzungsermittlung mit dem Lamellenverfahren.
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