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ben. Das Verfahren eignet sich besonders f ü r geschichtete Böden und lässt sich leicht
als Tabellenkalkulation programmieren. Entsprechende Sotware-Tools sind auf dem
Markt.
Die Prognose der Setzungen von Bauwerken, die direkt auf Fels gegr ü ndet werden,
ist schwierig. Die Ausbreitung der Spannungen wird durch das Trennlächengef ü ge
des Gebirges beeinlusst (Abb. 12.17). Entsprechend unregelmä ß ig sind die zu erwar-
tenden Setzungen. Weiterhin ist im oberlächennahen Bereich das Gebirge besonders
stark zerkl ü tet, verwittert und aufgelockert. Dar ü ber hinaus kann das Gebirge an
stratigraischen Grenzen, Diskordanzen und Störungen abrupt wechseln und völlig
andere Eigenschaten aufweisen.
Der Grenzbereich zwischen dem Grundgebirge und den Deckschichten ist beson-
ders problematisch, da er ot unregelmä ß ig ausgebildet ist. Gr ü ndungsfähige Gebirgs-
bereiche treten unmittelbar neben nachgiebigem Verwitterungsmaterial auf. Mitunter
handelt es sich bei den scheinbar gr ü ndungsfähigen Gebirgsbereichen nur um Blöcke,
die vom eigentlichen Grundgebirge bereits freigewittert sind und sich bei Belastung
entsprechend setzen können. Eine besondere Herausforderung stellen verkarstete Be-
reiche dar, da Hohlräume zu erwarten sind (Abb. 12.18).
Ebenfalls problematisch sind quellfähige Gebirge (z. B. anhydrithaltige Lagen).
Eine Veränderung des Wasserhaushalts kann hier zu erheblichen Verformungen f ü h-
ren und die Gebrauchstauglichkeit des Bauwerks gefährden. Durch quellfähiges Ge-
birge gekennzeichnete Bereiche sind f ü r die Gr ü ndung von Bauwerken nicht geeignet.
Aus den genannten Gr ü nden ist das Gebirge im Bereich einer geplanten Gr ü ndung
besonders sorgfältig zu untersuchen. Die freigelegte Gr ü ndungssohle ist eingehend zu
kartieren, das Trennlächengef ü ge ist aufzunehmen und problematische Bereiche wie
Abb. 12.17 Spannungsisobaren
im geklüteten Gebirge (nach
Modellversuchen von Gaziev und
Erlikhman 1971).
 
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