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gen und ist kosteng ü nstig, andererseits allerdings ästhetisch wenig ansprechend und
ökologisch anspruchslos. Abbildung 10.75 zeigt eine Felssicherung mit Permanent-
ankern an der N2 zwischen Olten und Basel. In die Felssicherung integriert wurden
Spritzbeton und Natursteinmauerwerk.
Auch Planzen können aktiv zur Stabilisierung eines Hangs eingesetzt werden. Die
Beplanzung der Böschung hat eine Reihe von Vorteilen: Zum einen armiert das Wur-
zelsystem den Boden und ü bernimmt so eine Verankerungsfunktion. Zum anderen
hemmt das Wurzelwerk die Erosion des Hangs (Abb. 10.76). Weiterhin konsumiert
die Vegetationsdecke Oberlächen- und Sickerwässer, die Strömungs- und Bergwas-
serdr ü cke auslösen könnten. Au ß erdem ist eine Beplanzung ästhetisch ansprechend
und ökologisch n ü tzlich. Da es sich beim Lebendverbau um ein lebendes, sich selbst
regulierendes System handelt, bedarf es, bei fachgerechter Ausf ü hrung, bereits nach
wenigen Jahren kaum noch einer Überwachung oder Plege, was ein wesentlicher Vor-
teil zu konventionellen, konstruktiven Sicherungsma ß nahmen ist. Abbildung 10.77
zeigt einige Varianten des Lebendverbaus wie die Holzgr ü nschwelle (begr ü nte Krai-
nerwand), den Buschlagenbau und den Hangrost.
Allerdings können die Wurzeln der Planzen unter Umständen auch das Gef ü ge des
Gebirges aulockern und das Eigengewicht der Planzen kann, insbesondere in Ver-
bindung mit Windkräten, destabilisierend wirken. Die richtige Wahl der Planzen-
art, die planzengerechte Vorbereitung des Hangs und der Zeitpunkt der Anplanzung
sind daher von entscheidender Bedeutung f ü r den Erfolg einer ingenieurbiologischen
Stabilisierung.
St ü tzbauwerke sind aufwendige Konstruktionen, die das Erscheinungsbild des
Hangs deutlich verändern. Grundsätzlich unterscheidet man
St ü tzbauwerke, die durch ihr Eigengewicht den Hang stabilisieren wie Steinsetz-
kästen, Konstruktionen aus Bewehrter Erde, Schwergewichtsmauern und Winkel-
st ü tzmauern.
St ü tzwände, die in den Boden eingespannt und verankert werden wie Spundwände
oder Bohrpfahlwände.
Abb. 10.78 Stabilisierung einer Böschung mit Gabionen (Andalusien, Spanien).
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