Geology Reference
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Eine einfache und kosteng ü nstige konstruktive Ma ß nahme der Stabilisierung von Bö-
schungen stellen Steinsetzkästen oder Gabionen dar. Sie werden im Fu ß bereich der
Böschung eingesetzt und sichern diesen durch ihr Eigengewicht (Abb. 10.78). Ga-
bionen sind lexibel einsetzbar und machen kleine Deformationen zerstörungsfrei
mit. Sie zeigen somit Bereiche an, die trotz der Stabilisierung noch in Bewegung sind.
Gabionen sind wasserdurchlässig und verhindern so, dass sich ein Bergwasserdruck
aubauen kann. Sie sind ökologisch n ü tzlich und dienen der Fauna als R ü ckzugs- und
Siedlungsraum.
Das Prinzip der Bewehrten Erde , auch Terre Arm é e , stellt eine weitere Variante der
Stabilisierung ü ber das Eigengewicht dar. Der Grundgedanke geht auf den französi-
schen Ingenieur Henri Vidal zur ü ck, der in den 1960er Jahren um verdichtete Boden-
schichten Zugbänder legte und so einen „armierten“ Bodenst ü tzkörper schuf, der sich
selbst stabilisiert (Abb. 10.79). Inzwischen werden als Zugbänder auch Geogitter aus
Kunststof genutzt. An der Lutseite der so aufgebauten Verbundkonstruktion kön-
nen Stahlbleche oder Betonfertigteile angebracht werden, die eine ansprechende Bö-
schungsauskleidung bilden. Das Verfahren ist preisg ü nstig und wird ot zur Sicherung
von Böschungen im Stra ß enbau verwendet.
Abbildung 10.80 zeigt weitere Konstruktionen, die ü ber ihr Eigengewicht den Hang
stabilisieren. Dabei handelt es sich um massive Bauwerke wie Schwergewichtsmauern
oder Stahlbetonkonstruktionen wie Winkelst ü tzmauern . Um den Aubau des Berg-
wasserdrucks zu verhindern, m ü ssen wasserundurchlässige Schwergewichts- und
Abb. 10.79 Prinzip der bewehrten Erde
(nach Möller 2012 und Bewehrte Erde Ingenieurgesellschat mbH Hamburg).
 
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