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Rutschung den gesamten Hang und seine Talseite betrit . Abbildung 10.61 zeigt eine
Gefährdungskarte f ü r einen Hang bei Winterberg im Rheinischen Schiefergebirge. Der
kartierte Rutschkörper hat ein Volumen von etwa 60000 m 3 . Aufgrund der ingenieur-
geologischen Kartierung konnte geschlussfolgert werden, dass eine nordwestliche Stö-
rungsl äche und schichtparallele Gleitl ächen einen Rutschkeil bilden, der vermutlich
bereits in der letzten Eiszeit aktiv war und durch die Bebauung des Hanges reaktiviert
wurde. Abbildung 10.62 zeigt eine Gefährdungskarte f ü r einen möglichen Bergsturz-
bereich in Vorarlberg, Österreich. Dabei wurde die Sturzbahn mithilfe eines Rechen-
programms simuliert.
Die Karte zur Hangstabilität wird ergänzt durch weitere thematische Karten, wie
zum Beispiel geomorphologische Karten, hydrogeologische Karten, Biotopkarte oder
Planungskarten. Als gefährdet angesprochene Homogenbereiche sollten nicht bebaut
oder entwickelt werden. Es bietet sich zum Beispiel an, hier Naturschutzzonen mit
ökologischen Funktionen auszuweisen.
Von einigen geologischen Landesämtern und ü berregionalen geologischen Diens-
ten wurden inzwischen regionale Gefährdungskarten erstellt . F ü r eine konkrete Pla-
nungsaufgabe sind diese Karten meist zu grob, doch erlauben sie einen ersten Über-
blick ü ber die Häui gkeit von Hangbewegungen im Projektgebiet.
In schnell wachsenden Städten, zum Beispiel in Entwicklungs- und Schwellenlän-
dern, ist zu beobachten, dass gerade die ärmere Bevölkerung auf rutschgefährdeten
Berghängen au ß erhalb der Stadt anzusiedeln gezwungen ist. Dies geht einher mit ei-
Abb. 10.62 Gefährdungskarte für einen Bergsturzbereich am Breiter Berg, Vorarlberg, Österreich
(vereinfacht nach Berkelaar 1994 und Graaf et al. 1997, aus Genske 2008).
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