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Abb. 10.9 Gleiten und Kippen einer Böschung bei Mayschoß (Rheinisches Schiefergebirge). Die Profile
zeigen den Zustand der Böschung vor und nach dem Versagen.
Fu ß bereich ermöglicht, so dass sich zwei Versagensmechanismen ü berlagern. Auch
kann Erosion oder der Abbau von Gesteinen den Fu ß bereich destabilisieren und so
das Herauskippen von Klutkörpern ermöglichen.
Am 26. Oktober 1982 versagt am westlichen Ortsausgang von Mayscho ß (Rheini-
sches Schiefergebirge) eine Felsböschung (Abb. 10.9, Abb. 10.10). Das Versagen k ü n-
digte sich nach Augenzeugenberichten bereits Stunden vorher durch immer stärker
werdenden Steinschlag an. Schlie ß lich bewegen sich 500 m 3 aus dem Gebirgsverband
in den ehemaligen Steinbruch. - Um die Ursache und den Mechanismus zu untersu-
chen, wird eine ingenieurgeologische Detailkartierung durchgef ü hrt. Als besonders
hilfreich f ü r die Klärung des Versagensmechanismus erweist sich der Umstand, dass
bereits eine vollständige (stereoskopische) Vermessung des Hangbereichs vorliegt, die
nur einen Monat vor dem Vorfall durchgef ü hrt wurde. Auf der Grundlage dieser Ver-
messung kann der urspr ü ngliche Zustand der Böschung rekonstruiert werden. Der
Vergleich der Böschungsproile vor und nach dem Versagen legt nahe, dass stabilisie-
rende Klutkörper im Bereich des Böschungsfu ß es abgerutscht sind und dadurch eine
Verkippung der Klutkörper im oberen und mittleren Bereich auslösten. Es handelt
sich also um eine Kombination von Gleiten und Kippen, wie es häuig bei steil stehen-
den Bänken beobachtet wird (Genske 1988).
 
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