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Abb. 10.8 Gestafelte Rotationskörper an der Küste von England bei Folkestone (nach Ward 1945).
digung. Die Rutschung kann sich sowohl auf kleine Böschungsabschnitte beschränken
als auch den gesamten Hang erfassen. Ot sind Rotationslächen ineinander gestafelt
und erzeugen ein komplexes Bild von Zugrissen, Abrisskanten, Quer- und Längsspal-
ten, Aufpressungen und Stauchwällen.
Seit ihrem Bau im 19. Jahrhundert kommt es entlang der Eisenbahnlinie von Do-
ver nach Folkestone (S ü dengland) immer wieder zu gro ß en Rutschungen (Abb. 10.8).
Diese Rutschungen lassen sich als rotatives Gleiten ansprechen. Am 19. Dezember
1915 kann ein Zug bei Warren mit 300 Soldaten gerade noch gestoppt werden, um
eine Katastrophe zu verhindern. Danach bleibt die Strecke dreieinhalb Jahre gesperrt.
F ü r diese Region sind rotationsförmige Rutschungen typisch, die sich ü ber den glau-
konitischen Sandsteinen in den Gault Tonen entwickeln und die dar ü ber lagernden
Mergel- und Sandsteine mit einbeziehen. In den meisten Fällen löst die Erosion der
Brandung (Abrasion) am Fu ß der Klippen die Hangbewegung aus. Sie schwächt den
Fu ß bereich durch Abtragung und destabilisiert somit das gesamte System. Zusätzlich
verändert sich die Konsistenz der Tone bei Durchfeuchtung, was mit einer Abnah-
me der Scherfestigkeit einhergeht. Um eine Abrasion des unteren Klippenbereichs zu
verhindern, wurde die K ü stenlinie durch St ü tzmauern ert ü chtigt. Zusätzlich wurden
Buhnen angelegt, so dass der Fu ß bereich durch marine Sedimentation verstärkt wird.
10.2.2 Kippen
Steil stehende Gebirgsbänke können aus dem Gebirgsverband herauskippen . Dabei
rotieren die Klutkörper um eine Kippachse hangabwärts. Sobald der erste Klutkör-
per aus der Böschung herauskippt, kippen weitere nach (Dominoefekt). Ot wird das
Kippen von Klutkörpern erst durch das Abgleiten stabilisierender Gebirgsblöcke im
 
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