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Tufe mit Bomben), die mit 20 bis 40 Grad nach NE einfallen. Die Böschung selbst
streicht NW-SE und fällt steil mit etwa 85 Grad nach SW zur K ü ste ein. Neben der
Schichtung liegen noch drei weitere Trennlächentypen vor, deren mittlere Orientie-
rung eingemessen und deren Charakter aufgenommen werden (Tab. 10.1). Aufgrund
der noch bestehenden Steinschlaggefahr können insgesamt nur 62 Trennlächen an-
gesprochen werden.
Die ingenieurgeologische Kartierung der Böschung zeigt weiterhin deutliche Spu-
ren einer Wellenerosion etwa 20 m oberhalb des heutigen Meeresspiegels. Das Niveau
des Meeresspiegels hatte sich demnach vor einiger Zeit geändert. Die Wellen erodier-
ten den Hang unterhalb des Versturzbereichs und schufen etwa 1 m tiefe Nischen in
der steilen Felswand. Ein Proil durch die Böschung vor und nach dem Versagen und
die Schmidtschen Netze aus der gef ü gekundlichen Aufnahme (Polpunkte und Gro ß -
kreise) zeigt die Abbildung 10.3.
Tabelle 10.1 Gefügekundliche Aufnahme der Felsböschung bei Fukui, Japan.
ʱ , ˑ [ ° / ° ]
TF
n
ʩ, ʸ ʲ [ ° ]
ʛ [ ° ]
VE
d
k [1/m]
Hb [cm]
F
ss, C
7
064/27
16
18
0.5
>> 1
1.0
0.2-2
e, r
-
-
K1, C
23
204/79
17
8
0.8
0.25-1.0
0.8-1.0
0.3-3
e, r
1-5
L,
K2, C
22
292/81
13
13
0.8
0.05-0.5
0.5-1.0
0.2-2
e, r
0-3
L, K
K3, C
10
?
?
?
0.5
0.2-0.4
0.2-0.4
0.1-1
e, r
0-1
?
Trennflächentyp: ss Schichtung, sf Schieferung, ac -Klütung, bc -Klütung, d Diagonalklütung,
k Klütung allgemein; Verteilungstyp: C Clusterverteilung, G Gürtelverteilung; n Stichprobenumfang;
ʱ , ˑ mittlere Einfallrichtung/Einfallen des Schwerpunktvektors; ʩ sphärischer Öfnungsgrad einer
Clusterverteilung ʸ ʲ , zirkularer Öfnungsgrad einer Gürtelverteilung; ʛ sphärisches Konfidenzinter-
vall für Clusterverteilungen, bezogen auf eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 1%; V Verwitterungs-
grad der Trennfläche: 0.0 sehr schwach verwittert, 1.0 völlig verwittert; E Erstreckung: Die Referenz-
länge zur relativen Bestimmung der räumlichen Erstreckung ist die horizontale Verbruchsstrecke,
die 20 m beträgt und für die E = 1.0 ist; d Durchtrennungsgrad nach Pacher; k Klütigkeitszifer; H
Habitus: Makrorauigkeit im cm- bis mm-Bereich (hakig h , wulstig u , wellig w , eben e ), Mikrorauigkeit
im Bereich < 1mm (rau r, glatt g); b Öfnungsweite; F Füllung: Lehm L , Kalzit K ; ? Weitere ingenieur-
geologische Untersuchu ngen notwendig.
Was waren die Umstände, die zu diesem Felssturz f ü hrten? Hätte man die Gefahr
fr ü hzeitig erkennen können? Wenn ja, wäre es möglich gewesen, den Hang zu stabili-
sieren? Dieses Kapitel befasst sich mit Böschungen, ihrer Standsicherheit, ihrer Siche-
rung und Stabilisierung.
Es gibt eine gro ß e Vielfalt von Formen der Hangbewegung. Entsprechend vielfäl-
tig sind auch die Kriterien, nach denen sie unterschieden werden. Hangbewegungen
- oder auch Massenbewegungen - lassen sich einteilen nach (Genske 2008, Hutchinson
1968, IAEG 1990, UNESCO 1993a, 1993b, Krauter 1993, Varnes 1958, 1978):
Der Dimension, die sie annehmen: Sie können sich auf einen Stra ß eneinschnitt
beschränken oder einen ganzen Gebirgshang erfassen.
Dem Material, in dem sie stattinden: Sie können sich in Böden, im Gebirge und in
der Übergangszone vom Boden zum Gebirge ereignen.
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