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Kriegsfolgen
Land Schleswig-Holstein
Der Zweite Weltkrieg endete offiziell in
Flensburg mit der Kapitulation von
Großadmiral Dönitz, dem Nachfolger
Hitlers. Allzu große Schäden wurden in
Schleswig-Holstein nicht registriert, al-
lerdings wurde Kiel zu mehr als 60 %
zerbombt, auch Lübeck erlitt große Zer-
störungen. Die Westküste blieb zumeist
verschont.
Nach Kriegsende kamen Hunderttau-
sende Flüchtlinge aus den ehemaligen
Ostgebieten des gerade untergegangenen
Tausendjährigen Reiches ins Land. Eine
Statistik erwähnt 1,1 Mio. Menschen, die
in Schleswig-Holstein aufgenommen
wurden, wodurch sich die Einwohner-
zahl des Landes in etwa verdoppelte.
Das Land war von den Briten besetzt,
die bereits am 7. Februar 1946 einen pro-
visorischen Landtag einsetzten. Vier
Monate später wurde eine vorläufige
Ve r f a s s u n g des Landes Schleswig-Hol-
stein formuliert und von den Briten ak-
zeptiert. Am 23. August 1946 verfügte
die britische Militärkommandantur, dass
die Provinzen des Landes Preußen (also
auch Schleswig-Holstein) den Status ei-
nes Landes bekommen, dies ist die Ge-
burtsstunde des späteren Bundeslandes
Schleswig-Holstein. 1947 wurde erst-
mals der Landtag gewählt.
Aufschwung
Der Wiederaufbau nach dem Zweiten
Weltkrieg beinhaltete vor allem, die
Landwirtschaft zu organisieren, die
Flüchtlinge zu integrieren, Häuser und
Wohnungen zu bauen und das stark zer-
störte Kiel zu erneuern.
Im Lauf der Jahre richtete das Land
sich ein, die Wirtschaft entwickelte sich,
der Tourismus und die Möglichkeit für
viele Schleswig-Holsteiner, in Hamburg
zu arbeiten (teilweise wird aus Kiel oder
Heide über 100 km je Richtung gepen-
delt), brachten bescheidenen Wohlstand.
Verhältnis zu Dänemark
Am 31. Januar 1946 wurde von der däni-
schen Minderheit der Südschleswigsche
Verein gegründet, der ab 1948 als Süd-
schleswigscher Wählerverband (SSW)
bis heute eine politische Rolle im Land-
tag spielt. 1954 scheiterte der SSW an
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