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Ganz Schleswig-Holstein
Südlichen jegliche Animositäten und
schlossen sich zusammen gegen den äu-
ßeren Feind. Allzu zahlreich waren die
Dithmarscher nicht, knapp 6000 Mann
nur. Die Dänen kamen also, besetzten
Meldorf und zogen weiter Richtung Hei-
de. Am 17. Februar 1500 kam es zur
Schlacht bei Hemmingstedt. Dort hat-
ten die Dithmarscher eine Verteidi-
gungsschanze aufgebaut und stürzten
sich auf den schwerfälligen dänischen
Trupp - unterstützt von einer Kriegslist:
Sie öffneten einfach die Siele und setzten
das Land unter Wasser. Und das im Fe-
bruar! Bitterkalt muss es gewesen sein.
Das Ergebnis: Die Dänen wurden ver-
nichtend geschlagen, die Dithmarscher
hatten ihre Freiheit verteidigt. Die
Schlacht bei Hemmingstedt gilt noch
heute als eine Art Nationalepos im Land
der Kohlbauern.
Aber nur zwei Generationen später
war es dann doch endgültig vorbei. Eine
besser ausgerüstete dänisch-holsteini-
sche Truppe überrannte 1559 alle Wi-
derstände und eroberte am 13. Juni Hei-
de. Die stolzen Dithmarscher mussten
sich nun doch unterwerfen. Nach dieser
Niederlage wurde das Gebiet zunächst
unter den drei siegreichen Anführern
aufgeteilt, später dann zweigeteilt. Der
Norden gehörte zum Gebiet des Herzogs
von Gottorf, während der Süden dem
dänischen König unterstand. 1773 ging
dann auch der nördliche Teil im Zuge ei-
ner großangelegten Tauschaktion an Dä-
nemark.
Jetzt verlassen wir das kleine Gebiet der
Dithmarscher und Nordfriesen und be-
trachten, was derweil im ganzen Land
zwischen den Meeren so passierte.
Sachsen
Die Sachsen siedelten im mittleren und
westlichen Landesteil von Schleswig-
Holstein, ihr Gebiet wurde von Elbe,
Nordseeküste und Eider grob skizziert.
Im 8. Jh. bekriegte Karl der Große (747-
814) die Sachsen. 798 besiegten Verbün-
dete von ihm, die Obotriten, ein elbsla-
wischer Stamm aus Ostholstein, die
Sachsen bei Bornhöved (bei Neumüns-
ter). Von Norden kamen derweil die Dä-
nen, die wiederum 808 die Obotriten
besiegten. Die Folge: Der Norden des
Landes war dänisch beherrscht, die
wichtigste Stadt Haithabu, bei Schles-
wig an der Schlei gelegen, wurde zum
entscheidenden Handelsplatz der Wi-
kinger und Verkehrsknotenpunkt. Han-
delsschiffe reisten, von der Nordsee
kommend, über die Eider ins Landesin-
nere und gelangten über die Treene fast
bis nach Haithabu. Der kurze Rest des
Weges wurde über Land zurückgelegt.
Karl der Große machte derweil Politik.
810 ließ er eine Burg bei Itzehoe bauen,
verständigte sich mit den Dänen auf eine
Grenze, die Eider, und gliederte sein Ge-
biet (zwischen Elbe und Eider) ins Fran-
kenreich ein.
Mit dieser Grenzfestlegung begann
die Phase der Missionierung. Mutige
Mönche gründeten erste Kirchen (in
Hamburg und in Meldorf ), manche
wagten sich sogar über die Eider zu den
j Gedenkstein für die Schlacht bei Hemmingstedt
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