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Der Haubarg
Dach. Die Ernte wurde bis unter das
Dach gestapelt.
Um diesen zentralen Raum gruppier-
ten sich der Wo h n b e r e i c h des Bauern,
manchmal auch die Stuben der Knechte
und Mägde, auf jeden Fall die Küche und
auch die Ställe. So waren Mensch, Tier
und Ernte unter einem Dach unterge-
bracht. Im Fall von Sturmfluten konnte
man in eine höhere Etage flüchten.
Charakteristisch ist auch das an drei
Seiten fast bis auf den Boden reichende
Reetdach. An der vierten Seite befindet
sich das große Einfahrtstor, das immer-
hin einen hoch beladenen Wagen durch-
lassen kann.
Heute existieren noch um die 60 Hau-
barge. Im 19. Jh. zählte Eiderstedt noch
über 200, aber viele wurden zum Opfer
der Flammen. Der bekannteste Haubarg
ist der sogenannte „Rote Haubarg“ in
Witzwort, unweit von Husum. Der ist
übrigens gar nicht rot, sondern weiß.
Speziell in Eiderstedt drückten die da-
maligen Bauern ihren Stolz im Bau eines
gewaltigen Hauses aus, das Haubarg ge-
nannt wurde. „Je größer, desto reicher“,
ließen sie die Häuser sprechen. Die Hau-
barge kamen etwa im 15. bis 17. Jh.
durch die Holländer an die Westküste.
Bis dahin bauten die Bauern anders,
errichteten ihre Häuser hauptsächlich in
Langbauform. Der Haubarg hat eine an-
dere Form. Er besteht im Wesentlichen
aus einem großen zentralen Raum, der
zumeist eckig angeordnet ist. Dieser
Raum wurde zum Stapeln des Heus
(„Hau“) und Strohs genutzt und ist da-
her ziemlich hoch. Mächtige Holzpfeiler
stützen die umliegenden Wände und das
r Der Rote Haubarg ist weiß!
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