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Überblick
NORD
FRIESLAND
Als Nordfriesland wird die Gegend
nördlich des Flusses Eider bis hoch zur
dänischen Grenze bezeichnet. In zwei
Schüben wanderten Menschen in das
Gebiet des heutigen Nordfriesland ein.
Etwa im 8. Jh. wurden vor allem die heu-
tigen Inseln besiedelt, gut zwei Jahrhun-
derte später dann die fruchtbaren Mar-
schenlande entlang der Küste.
Die Region wird also seit über 1000
Jahren von den Nordfriesen bewohnt,
aber eine politische Einheit namens
„Nordfriesland“ existiert erst seit 1970.
In Schleswig-Holstein wurde damals ei-
ne Gebietsreform durchgeführt, und der
Landkreis Nordfriesland (Autokennzei-
chen NF) entstand. Durch seine Lage an
der dänischen Grenze gilt er auch als der
sprachenreichste Kreis Deutschlands,
denn immerhin fünf Sprachen werden
dort gesprochen: Deutsch, Dänisch,
Plattdeutsch, Nordfriesisch und Sønder-
jysk (Südjütisch). Früher beherrschten
viele Menschen sogar alle fünf Sprachen,
heute sind bereits Friesisch-Sprecher
eher die Minderheit. Und selbst Platt-
düütsch spricht längst nicht mehr jeder
Bewohner des Landkreises.
Geografisch ist das Gebiet von frucht-
baren Marschboden geprägt, diese Zone
zieht sich von der dänischen Grenze bis
knapp vor Husum, aber auch Eiderstedt
und Nordstrand (gehören ebenfalls zum
Landkreis Nordfriesland) bestehen weit-
gehend aus Marschboden. Der Geest-
rücken, ein sehr sandiger Boden, ver-
läuft knapp östlich der nordfriesischen
Marsch durch ganz Schleswig-Holstein
und begrenzt damit auch das Gebiet der
fruchtbaren nordfriesischen Böden.
Schimmelreiters Land ist brettflach
und teilweise dem Meer abgerungen.
Es ist von rauer, zerrissener Schönheit,
vor allem, wenn zerfranste Wolken vor-
beijagen und das Korn sich wellenförmig
im Wind wiegt. Emil Nolde hielt diese
Schönheit in unvergleichlichen, farben-
frohen Bildern fest. Kleinere Orte fügen
sich ein in diese weite, bezaubernde
Landschaft, reetgedeckte Bauernhöfe lie-
gen hie und da verstreut dazwischen.
Auch die größte Stadt Husum zeigt sich
keineswegs nur grau, wie Theodor
Storm behauptete, sondern lebendig
bunt. Oder gar lila, wenn im März die
Krokusse blühen, eine Farbenpracht
sondergleichen. Und hinterm Deich öff-
net sich das Wattenmeer, von der
UNESCO zum Weltnaturerbe geadelt.
P Wo Schimmelreiters Vater wirkte:
die Storm-Stadt Husum | 125
P Eine ehemalige Insel, von den
Fluten auseinandergerissen:
Nordstrand | 139
P Das größte Naturschutzgebiet:
der Beltringharder Koog | 149
P Marschen-„Insel“ im Wattenmeer:
die Hamburger Hallig | 155
P Das Emil-Nolde-Museum
in Seebüll | 166
Diese Tipps erkennt man an der
gelben Hinterlegung.
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