Environmental Engineering Reference
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In Deutschland hat man Regeln zur Planung, Installation und
zum Betrieb von Trinkwassererwärmungsanlagen vorgelegt, die
eine Verkeimung des Trinkwassers verhindern sollen. Diese tech-
nischen Regeln bzw. Richtlinien gelten für alle Trinkwasser-
Installationen und haben damit auch Auswirkungen auf die hydrau-
lische Gestaltung von Solaranlagen.
Anlagen mit einem Trinkwasserspeicherinhalt < 400 Liter und
mit einem Rohrinhalt von max. 3 Liter zwischen Speicher und
Entnahmestelle sowie alle Trinkwassererwärmungsanlagen in Ein-
und Zweifamilienhäusern sind als Kleinanlagen definiert. Alle
anderen Anlagen sind Großanlagen und unterliegen besonderen
Anforderungen:
Die Anlagen müssen so geplant, errichtet und betrieben werden,
dass am Warmwasseraustritt des Trinkwasserspeichers immer
Temperaturen 60 ı C eingehalten werden,
der Inhalt aller Trinkwasserspeicher (auch der Vorwärmspei-
cher) muss einmal täglich mindestens auf 60 ı Cerwärmtwer-
den,
mit Hilfe eines Zirkulationssystems ist das Trinkwasser im
Warmwassernetz ständig im Kreislauf zu führen (max. 8 h Ab-
schaltzeit pro Tag), dabei muss der Zirkulationsrücklauf in den
Speicher immer eine Temperatur 55 ı Caufweisen.
Es wird empfohlen, diese Maßnahmen auch in Trinkwasser-
erwärmungsanlagen von Ein- und Zweifamilienhäusern anzuwen-
den. Warmwassersolltemperaturen von 50 ı C dürfen nur dann
eingestellt werden, wenn im Betrieb ein Wasseraustausch inner-
halb von 3 Tagen sichergestellt werden kann. Betriebstemperaturen
unter 50 ı C sind in jedem Fall zu vermeiden.
Diese Hydraulikschaltung mit solarem Pufferspeicher bietet trotz hö-
herer Kosten zwei Vorteile: Die Gefahr der mikrobiellen Verkeimung des
Trinkwassers ist erheblich reduziert und die Kombination der Solaranla-
ge mit einem Festbrennstoffkessel wird vereinfacht.
 
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