Environmental Engineering Reference
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Kleinanlagen - Praxiswerte
Die beschriebenen kleinen Trinkwassererwärmungsanlagen sind
von den Herstellern als Komplettpakete zu beziehen und kosten
bei einer Kollektorfläche von 4 bis 6m 2 je nach Ausstattung etwa
3000 bis 5500 C incl. MwSt., die Installation zusätzlich 600 bis
1200 C. Um in den Sommermonaten ohne Raumheizungsbedarf
den Heizkessel komplett abschalten zu können, ist eine Auslastung
von etwa 20 bis 40 l=m 2 =d anzustreben. Der Systemertrag erreicht
dabei Werte von etwa 350 kWh=m 2 =a, der solare Deckungsgrad
f sol beträgt dann aber mehr als 60%.
Die Bezeichnung „Große Solaranlagen zur Trinkwassererwärmung“
wird bei Anlagen mit mehr als 20m 2 Kollektorfläche für Mehrfamilien-
häuser sowie Einzelobjekte wie Krankenhäuser, Hallenbäder und Wohn-
heime verwendet. Von der Vielzahl realisierter Systemschaltungen wer-
den nachfolgend drei Varianten vorgestellt, die sich in der Praxis bewährt
haben und auch in der VDI-Richtlinie [ 49 ] behandelt werden.
Große Solaranlagen zur Trinkwassererwärmung werden meist mit so-
laren Pufferspeichern geplant, um das Verkeimungsrisiko zu minimie-
ren. Abbildung 4.3 gibt die verbreitetste Variante wieder. Die Solaran-
lage speist ihre Energie über einen externen Platten-Wärmeübertrager in
das Heizungswasser des Pufferspeichers ein. Ist die Temperatur im obe-
ren Bereich des Pufferspeichers höher als im solaren Vorwärmspeicher,
schaltet der Entladekreis ein, über den Entlade-Wärmeübertrager wird
das Trinkwasser im Vorwärmspeicher vorgewärmt. Die Regelung des
Heizkessels überwacht die Temperatur im Bereitschaftsspeicher (oder
Nachheizspeicher) und schaltet bei Bedarf den Heizkessel zu. In Abb.
4.3 ist zusätzlich der Zirkulationskreislauf dargestellt, dessen Rücklauf
in den Bereitschaftsspeicher gespeist wird. Bei aktivierter Legionellen-
schaltung zur thermischen Desinfektion wird das vom Heizkessel im
Platten-Wärmeübertrager auf hohe Temperaturen (>70 ı C) erwärmte
Trinkwasser durch Nachheizspeicher und Vorwärmspeicher geleitet.
Eine ebenfalls oft realisierte Systemvariante (Abb. 4.4 ) verzichtet
auf den solaren Vorwärmspeicher. Hier muss bei jeder Warmwasser-
 
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