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schutzmittel zu arbeiten: Sind alle Rohrleitungen des Kollektorkreises
mit Gefälle (mindestens 2%) verlegt, läuft die Solarflüssigkeit bei Pum-
penstillstand nur aufgrund der Schwerkraft vollständig in den Speicher
bzw. Wärmeübertrager zurück. Der dann mit Systemluft gefüllte Kollek-
tor ist dadurch vor Beschädigungen bei Eisbildung geschützt. Als Solar-
flüssigkeit ist daher Wasser einsetzbar. Zudem ist die Solarflüssigkeit im
Stagnationszustand keinen hohen thermischen Belastungen ausgesetzt.
Im Mittelmeerraum, in asiatischen Ländern und in Australien hat sich
eine weitere Variante etabliert: Bei Thermosyphon -Anlagen handelt es
sich um geschlossene flüssigkeitsgefüllte Systeme ohne Umwälzpumpe
(Abb. 3.15 , rechts). Man nutzt hier die Temperaturabhängigkeit der Dich-
te der Solarflüssigkeit, um einen natürlichen thermosyphonischen Um-
wälzstrom zu erzeugen. Bei Thermosyphon-Anlagen muss der Speicher
immer oberhalb des Kollektors angebracht sein. Bei Sonneneinstrahlung
erwärmt sich die Solarflüssigkeit im Kollektor (Vorlauf, VL) und de-
ren Dichte vermindert sich. Die im Verbindungsrohr zwischen Speicher-
Wärmeübertrager und Kollektoreintritt (RL, Rücklaufrohr) befindliche
Flüssigkeit ist kälter und damit schwerer. Die beiden miteinander verbun-
denen Flüssigkeitssäulen bilden aufgrund der unterschiedlichen Dichten
am Kollektoreintritt unterschiedliche statische Drücke aus. Die Differenz
aus beiden ist der Förderdruck, der nur wenige mbar beträgt. Die Solar-
flüssigkeit wird dennoch beschleunigt, bis ein Gleichgewicht mit dem
Anlagendruckverlust erreicht ist, der sich proportional zum Quadrat der
Strömungsgeschwindigkeit erhöht. Es stellen sich Volumenströme von
60 bis 150 l=h ein. Die im geschlossenen Thermosyphonkreis ebenfalls
auftretende thermische Volumenausdehnung führt zu einer Druckerhö-
hung im System und wird z. B. über ein Sicherheitsventil durch Flüssig-
keitsabgabe, ein Luftpolster im Speicherwärmeübertrager oder ein Aus-
dehnungsgefäß begrenzt.
3.2.2 Solarlüssigkeit
In Klimaregionen mit Frostgefahr muss der Kollektorkreis mit einem
frostgeschützten Wärmeträgerfluid betrieben werden. Andernfalls müss-
te das System in der kalten Jahreszeit vollständig entleert werden, um
Schädigungen des Kollektors durch Eisbildung zu verhindern. AmMarkt
 
 
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