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Der Singestein
bei Postelwitz
Schrammsteine hinein. Die Torsteine
sind, wie das gesamte Schrammsteinge-
biet, ein beliebtes Kletterrevier.
Zum ersten Höhepunkt dieser Wan-
derung, der Schrammsteinaussicht, geht
es nun immer weiter hinauf, über Trep-
pen, Leitern und ausgewaschene Stufen
auf dem Obrigensteig (gelb). Ein durch-
aus anstrengender, aber sehr schöner
Pfad. Über den Wildschützensteig ge-
langt man auf den Gratweg (blau) und
zur Schrammsteinaussicht. Diese rund
500 Meter lange Steiganlage aus Stahllei-
tern mit und ohne Handlauf sowie Sand-
steinstufen erfordert schon Ausdauer
und ist einer der beliebtesten Wander-
steige im Elbsandsteingebirge. Deshalb
ist es auch sehr wichtig zu beachten, dass
der Wildschützensteig nur im Aufstieg
zu begehen ist. Für den Abstieg vom
Gratweg bietet sich der nahegelegene Jä-
gersteig an.
Die Schrammsteinaussicht und die
benachbarte Elbaussicht sind großartige
Aussichtspunkte. Unmittelbar davor
liegt das Vordere Schrammsteinareal mit
30 Einzelgipfeln zwischen dem Hohen
(im Norden) und dem Vorderen (im Sü-
Vom Singestein oberhalb des Dorfes erzählt
eine traurige Sage: Da oben stand das
Mädchen, und sie winkte dem Jüngling am
anderen Ufer zu, der Schafe hütete. Beide
hatten seit Tagen über den Fluss hinweg an-
einander Gefallen gefunden. So schwamm
der Junge nachts herüber, erklomm diesen
Felsen, und die Liebenden hatten ihre Zeit.
So ging das jede Nacht, solange der Mond
schien .
War die Mondsichel erloschen, mussten
die beiden einander entbehren. Dreimal
hatte der Mond seinen Lauf vollzogen, da
verkündete der Junge, er werde am nächs-
ten Morgen um die Hand des Mädchens an-
halten. Doch die Liebende wartete verge-
bens auf dem Felsen. Erst Mitternacht sah
sie eine weiße Gestalt über die Elbe schwe-
ben, ans Ufer gehen und den Felsen erstei-
gen. Sie erschrak, als die Gestalt näherkam.
Der Schatten aber sprach, sie solle sich nicht
fürchten, er sei ihr Bräutigam. Als er nach ih-
rem letzten Treffen nach Hause schwamm,
hätten ihn die Flussgeister hinabgezogen.
Er sei gekommen, sich zu verabschieden
und sie zu bitten, ihm noch ein letztes Lied
zu singen.
Das Mädchen sang, und die Schattenge-
stalt zerfloss wie Nebel. Da sank das Mäd-
chen auf dem Felsen nieder und erwachte
nie wieder. Seitdem ist um Mitternacht bei
Vollmond auf dem Singestein immer ein
klagendes Lied zu vernehmen.
f Der Aufstieg auf den
Falkenstein bleibt Bergsteigern vorbehalten
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