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Bad Schandau
das Segel bläht sich nach links, der
Schiffswimpel nach rechts.
Die Geschichte Schandaus begann mit
der Anlage des Marktplatzes Anfang des
14. Jahrhunderts. An der Kirnitzsch-
mündung wurde mit Getreide, Wein,
Salz und Holz gehandelt. Anfangs hieß
die Ansiedlung „Zu Schande“, was einen
Ort bezeichnete, der oft von Hochwasser
geschädigt wurde. Ab dem 16. Jahrhun-
dert prägten Schiffbau und Leineweberei
das Leben in Schandau. Ebenso bestim-
mend waren die Katastrophen: Stadt-
brände 1678 und 1704, Überschwem-
mungen 1655, 1784, 1845 und 1909 -
und die schlimmste: 2002, danach noch
einmal 2013. Als Dritte im Bunde die
Kriege, der Dreißigjährige und der Sie-
benjährige.
Gold wurde in Schandau nicht gefun-
den, obwohl 1589 zehn Wäschereien da-
nach suchten. Der Pirnaer Arzt Dr. Cad-
ner erkannte 1730, dass das „rote Flöß-
gen“ auf dem Hof des Floßmeisters Jo-
hann Christian Häntzschel eisenhaltig
und daher gesundheitsfördernd ist. Das
Wasser wurde nach Dresden geschippert
und verkauft. 1799 öffnete das erste Ba-
dehaus. 1804 wurde erstmals eine Woh-
nung an Fremde vermietet. 1880 kaufte
der Rat der Stadt das Badehaus. So ist
Bad Schandau seit dem 19. Jahrhundert
Kurort, Eisenbahnknotenpunkt und
Zollstation. Der Dichter und Freiheits-
kämpfer Theodor Körner schwärmte
1806 in seiner „Reise nach Schandau, ei-
ne Erzählung in Briefen“ von diesem
Badeort als „Kraft- und Prachtplatz der
Natur“.
Ende des 19. Jahrhunderts ließ die
Stadt, inzwischen Ei gentü me rin des
Kurbades, ein neues Kurhaus bauen,
Parkanlagen und Promenade anlegen.
Die kleine „Metropole“ der Sächsischen
Schweiz ist Kurort, Ausflugsziel zum
Einkaufen und Einkehren sowie Aus-
gangspunkt für Wanderungen im
Schrammsteingebiet, im Kirnitzschtal
und in den Affensteinen. Die Gründer-
zeithotels am Elbufer erinnern an die
Glanzzeit des Kurbetriebes. Wer es sich
leisten konnte, nahm in Bad Schandau
eine Nach-Kur auf der Rückreise von
den böhmischen Bädern.
Der Charme des Elbkais, der Kurpark,
die engen Straßen mit ihren Gründer-
zeitbauten, zahlreiche Pensionen, Gast-
häuser und Hotels zeichnen den staat-
lich anerkannten Kneippkurort
Bad
Schandau aus.
Für Fernreisende ist Bad Schandau
ein idealer Ankunftsort. Wer nach dem
Frühstück im Berliner Hauptbahnhof in
den EuroCity steigt, kann am Nachmit-
tag schon durch die Schrammsteine
wandern. Vor dem Bahnhof - mit Tou-
rist-Information - halten alle wichtigen
Buslinien und am Kurpark die Kir-
nitzschtalbahn, eine historische Straßen-
bahn, die bis zum Lichtenhainer Wasser-
fall fährt.
Geschichte
Der 1437 erstmals erwähnte Ort trägt
ein Segelschiff im Wappen: Auf der Elbe
transportierten solche Schiffe Holz, Stei-
ne und Getreide, vor allem nach dem
nahen Böhmen, aber auch bis nach
Hamburg und Holland. Heraldikern be-
reitet das Wappen Kopfzerbrechen, denn
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