Travel Reference
In-Depth Information
steil zur Elbe abfallenden Felsens. Rings-
um Felsen, Wald, Berge, Wiesen, wieder
Felsen, Wald und darinnen das Elbband.
Der Fluss liegt in Luftlinie nur 230 Meter
entfernt. In manchen Stunden jedoch se-
hen die Basteibesucher deutlich die
Hand vor Augen - und sonst nur Nebel.
Eine das Bastei-Panorama ergänzende
Aussicht nach Norden und Osten bietet
der Ferdinandstein. Zu ihm führt un-
mittelbar vor der Basteibrücke ein kur-
zer Weg nach links.
Die 76 Meter lange, steinerne Bastei-
brücke über der Mardertelle steht seit
1851. Als architektonisches Meisterwerk
und eines der Wahrzeichen der Sächsi-
schen Schweiz verbindet sie weithin
sichtbar die Bastei mit der Felsenburg
Neurathen. An ihrer Stelle stand im Mit-
telalter eine hölzerne Zugbrücke. Der
Sage zufolge soll zu Raubritterzeiten die
Brücke bei Belagerungen zerschlagen
worden sein, so dass Belagerer in die
Schlucht stürzten. Daher der Name
„Mardertelle“. 1826 wurde die erste
Holzbrücke für den bereits lebhaften
Fremdenverkehr errichtet.
Allein im Basteigebiet gibt es 100 Ki-
lometer Wanderwege. An der Stein-
schleuder, einem Kletterfelsen direkt an
der Basteibrücke, erinnert eine Gedenk-
tafel an die Pastoren Nicolai und Götzin-
ger: „Sie waren diejenigen, welche zuerst
die Blicke der Fremden auf diese Gegen-
den leiteten.“ Errichtet 1834 durch
„sämtliche verpflichtete Führer“. Früher
sorgte auf der Felsenburg tatsächlich ei-
ne Steinschleuder, wie sie nun in der
Burg Neurathen besichtigt werden kann,
für den nötigen Respekt der Belagerer.
Felsenburg Neurathen
Ein gotisches Felsentor führt am Ende
der Steinbrücke in die Felsenburg Neu-
rathen. Diese 1261 erstmals benannte
Festung wurde von Archäologen er-
forscht und von Bergsteigern saniert.
Ein Rundweg über die teilweise rekon-
struierte Burganlage zeigt freigelegte
Reste von Hausbauten, Stufen, Spuren
der Zugbrücke, eine Zisterne und immer
wieder prächtige Aussichten in das Bas-
teigebiet. Die Felsenkammern waren
während der Kriege Zufluchtsort für Ra-
thener. Bis heute ist zu lesen: „1706 war
ter Swete in Lante es kustete vil Gelt.“
Nach der Burgbesichtigung kann man
von hier über den Basteiweg schnell den
Kurort Rathen erreichen, nicht ohne
noch die Aussichtsplattformen am Ka-
napee und Tiedgestein zu besuchen,
dem hier der Elbe am nächsten stehen-
den Felsen. Mitten in der großartigen
Szenerie steht der Wartturm, von dem
im November 2000 mehr als 800 Tonnen
Sandstein ins Tal stürzten.
Oder man läuft auf der Basteistraße
zurück bis zum historischen Wegweiser
und auf dem Gansweg bis zum Rastplatz
mit Schutzhütte. Von dort führt ein kur-
zer Weg in Richtung der Kletterfelsen
Kleine Gans und Höllenhund bis zum
Auch des Lichtbildners Hermann
Krone wird mit einer Gedenktafel an
der Steinschleuder gedacht. Krone
„malte als erster mit Licht“, heißt es
dort auf lateinisch. Der Foto-Pionier
schuf in der Sächsischen Schweiz die
ersten deutschen Landschaftsfotos.
Am 2. Oktober 1853 gelangen ihm auf
der Bastei 13 Aufnahmen.
1
Search WWH ::




Custom Search