Travel Reference
In-Depth Information
Die
Einstiegsrouten
kam der Ort erst wieder mit dem Frem-
denverkehr. „Das Städtchen ist klein und
unansehnlich, so angenehm sonst die
Lage desselben ist“, nörgelte Nicolai, der
dann aber doch am Markte „Nachther-
berge und Landwein“ nahm und die Ge-
steinssammlung des Pastors besichtigte.
Die „Entdecker“ des Elbsandsteingebir-
ges sind rechts der Elbe von der Ebene
bei Lohmen in die Gründe des Gebirges
hinabgestiegen. Seitdem sind der Utte-
walder Grund mit dem berühmten Fel-
sentor, dem Motiv Caspar David Fried-
richs, der Wehlener Grund, der Teufels-
grund und der Zscherregrund die Ein-
stiegsrouten für „Schweiz“-Wanderer.
Schon auf einer zweistündigen Wande-
rung bekommt man ein Gefühl für die-
ses Gebirge.
Sehenswertes
Am Markt stehen Fachwerkhäuser und
die neoromanische Kirche (1883). Das
Wohnhaus Markt 8 hat im Obergeschoss
Fachwerk mit Andreaskreuzen. Nahe
der Kirche führt eine Gasse, dann eine
Treppe zum Burgberg hinauf. Von der
einst stattlichen Schlossanlage blieben
nur ein Rest der Umfassungsmauer, das
Kellergewölbe und die „Trommel“ ge-
nannte kleine Bastei, eine Ruine mit
Aussicht über die kleine, zusammenge-
drängte Stadt. Das Rathaus (1747) reicht
mit einem Bogen über die Straße. Am
Stadtrundgang liegen auch der alpine
Pflanzengarten und das Heimatmu-
seum. Die 1921 eröffnete Stube infor-
miert über die Burggeschichte, über die
sächsischen Bauernunruhen von 1790,
Steinbrecherei und Elbeschifffahrt sowie
über die Geologie des Sandsteins.
Teufelskammer
und Felsentor
Dieses ganze Schluchtensystem haben
über Jahrmillionen hinweg die heute
sparsam zur Elbe dahingrummelnden
Bäche herausgearbeitet. Bis zu 90 Meter
hoch stehen die senkrecht ausgewasche-
nen Sandsteinfelsen.
Eine bequeme Wanderung führt von
Stadt Wehlen zunächst durch den We h -
lener Grund. An der großen Weggabe-
lung, wo die Gedenktafel für den Wehle-
ner Kantor und Käferforscher Fried rich
Märkel (1790-1860) hängt, zweigt ge-
radeaus ein Rundweg durch den Te u -
felsgrund ab. Dort liegen die Te u f e l s -
kammer und die Heringshöhle, niedri-
ge Einsturzhöhlen, die den Wanderer auf
die Knie zwingen. Dieser kleine Abste-
cher lohnt sich, besonders mit Kindern.
j Stadt Wehlen ist ein guter Ausgangsort
für Wanderungen - und „unansehnlich“,
wie Nicolai einst nörgelte, ist es nun wirlich nicht
1
 
Search WWH ::




Custom Search