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Ihren Höhepunkt erreicht die
Schlucht in der Richtergrotte, die ihre
Besucher auch im Sommer mit kühlem
Atem empfängt und im Winter meterdi-
cke Eiszapfen bildet. Noch ein Stück
bergan würde man den Roßsteig (Maler-
weg) erreichen und auf diesem den Gro-
ßen Winterberg. Diese Wanderung je-
doch soll nun auf dem Goldsteig fortge-
setzt werden. Der Zugang befindet sich
kurz unterhalb der Richtergrotte, auf der
Höhe der Holzleitern. Er ist mit dem
grünen Dreieck als Zeichen für Bergpfad
markiert.
Der Goldsteig erhielt die Kategorie
„Bergpfad“ offenbar allein aus Gründen
des Naturschutzes. Er ist für jeden um-
sichtigen Wanderer an keiner Stelle ris-
kant oder mit besonderen Problemen
verbunden, wie sie auf anderen Bergpfa-
den durchaus zu erwarten sind. Das
mächtige Areal der Bärenfangwände,
an dessen Ostseite sich der Goldsteig
3 Kilometer lang auf einem breiten Fels-
band über dem Tal schlängelt, ist Brutge-
biet seltener Vögel. Deshalb gibt es für
Kletterer im Goldsteingebiet zeitlich be-
fristete Sperren, und auch Wanderern ist
geboten, sich angemessen zu verhalten.
Das Landschaftserlebnis ähnelt dem des
anfangs durchlaufenen Reitsteigs, ist
aber doch wieder einzigartig.
Für den Namen „Goldsteig“ mögen in
der von Fantasie überbordenden Fülle
der Bezeichnungen von Felsen, Bergen
und Wegen in der Sächsischen Schweiz
manche Anregungen in Frage gekom-
men sein; Gold wurde hier jedenfalls nie
in nennenswerter Menge gefunden. Wer
den Goldsteig einmal an einem sonnigen
Herbsttag begeht, hat allerdings bei je-
dem Schritt Gold vor Augen.
Viel zu schnell wird das Ende dieses
Weges erreicht, der zu den Perlen des
Elbsandsteingebirges zählt. Gleich hinter
dem Goldstein (429 m) erreicht er mit
dem Roßsteig (Malerweg) einen der
zentralen Wanderwege. Nach einem
zwar kurzen, aber steilen Anstieg wan-
delt sich dieser zum bequemen Wald-
weg, auf dem der Große Winterberg er-
laufen werden kann. Höhepunkt dieser
Wanderung aber ist die nur 50 Meter
vom Wanderweg entfernte Goldstein-
aussicht, die zu den großartigsten der
Sächsischen Schweiz gehört. Zwar bietet
sie keinen Rundblick, aber das Panora-
ma der Thorwalder Wände über dem
Großen Zschand ist feierlich.
Den Rückweg bietet nun wieder der
Roßsteig (rot), bergab bis zum Zeughaus
und von dort zur Neumannmühle.
Pfade, Schluchten, Plateaus
Verschwiegene Bergpfade, kräftezehren-
de An- und Abstiege und grandiose Aus-
sichten bietet diese Tageswanderung für
erfahrene, ausdauernde Besucher der
Hinteren Sächsischen Schweiz. Sie be-
wegt sich fast ausschließlich in der Kern-
zone des Nationalparks und fordert im
Bereich der Bergpfade einiges Orientie-
rungsvermögen. Eine Wanderkarte min-
destens 1:25.000 gehört in den mit aus-
reichend Proviant gefüllten Rucksack.
Die Wanderzeit sollte mit 6½ Stunden
geplant werden. Das schließt einen zügi-
gen Schritt im Großen Zschand ebenso
ein wie das Verweilen an den schönsten
Orten und rund eine Stunde Rast.
j Die Goldsteinaussicht gehört zu
den großartigsten der Sächsischen Schweiz
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