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Winterstein und Arnstein
ner Wald. Der Fremdenweg trifft am his-
torischen Wegweiser auf die Zeughaus-
straße. Diese führt nun über die Que-
nenwiesen im Kleinen Zschand zum
Winterstein (390 m). Am besten, man
betritt diesen einsam aus dem Wald auf-
ragenden Felsen, das Hintere Raub-
schloss, über die Buchschlüchte und
verlässt ihn über die Hinteren Raub-
steinschlüchte. Diese führen wieder auf
die Zeughausstraße.
Nur wenige Spuren sind also vom
Räubernest auf dem Winterstein erhal-
ten, dennoch leben in diesem Monoli-
then noch die alten Geschichten. Die
Natur hat nur einen einzigen Einstieg
über die Südwand eingerichtet. Beim
Aufstieg über die zum Teil noch origina-
le Räuberleiter entdeckt man Falze und
Widerlager für die Befestigung der höl-
zernen Vorburg, eine Nische für den
Wachposten, eine Höhle mit Steinbän-
ken, Rauchfang und der einstigen Zister-
ne. Weiter hinauf über alte Steinstufen
und neue Eisenleitern bis auf das Pla-
teau, wo zunächst weniger die Historie
interessiert als die Aussicht. Ringsum
Wald und Fels.
Südlich des Wintersteins liegt das
„Böse Horn“, ein Fels- und Waldgebiet
in der Kernzone des Nationalparks. Die
Raubsteinschlüchte münden in die
Zeughausstraße und damit in den Gro-
ßen Zschand, ganz in der Nähe des
Zeughauses. Doch nicht in diese Rich-
tung soll die Wanderung fortgesetzt wer-
den, sondern wieder zum Kirnitzschtal.
Am Ausgang des Großen Zschand steht
Drei einst berüchtigte Raubritterburgen
verbindet eine Wanderung vom Kuhstall
über den Winterstein zum Arnstein, ab-
wechslungsreich zwischen anspruchs-
vollen Felspfaden und geruhsamen
Waldwegen. Wenn nicht wieder vom
Lichtenhainer Wasserfall, gelangt man
zum Kuhstall auch auf dem Weg von der
Felsenmühle in den Kleinen Zschand,
bald nach rechts in die kurzen Ferkel-
schlüchte und weiter auf dem bequemen
Haussteig. Nach Besteigung des Neuen
Wildensteins, wie der Kuhstall ja in der
Raubrittergeschichte heißt, geht es wie-
der hinunter in den Neuen Wildenstei-
Die Burg auf dem Winterstein wur-
de erstmals 1379 erwähnt. Sie ist
demnach die älteste Burganlage der
Hinteren Sächsischen Schweiz. Der
Recke vom Winterstein war ein böh-
mischer Adliger, der wohl bessere
Zeiten erlebt hatte, bevor er sich als
Raubritter durchs Leben schlug. Seine
Beute brachten Handelsreisende vor-
bei, die auf dem Weg zu den Märkten
des Oberlausitzer Sechsstädtebun-
des waren. Da dieses Bündnis zwi-
schen Löbau, Görlitz, Kamenz, Zittau,
Bautzen und Lauban im Jahr 1346 als
eine Art Rechtshilfeabkommen gegen
die adlige „Landstörzerei“ vereinbart
worden war, hatte der Recke bald das
Nachsehen. Die Sechsstädte schlugen
1441 zu, und daraufhin war von der
Burg nicht mehr viel übrig. Fundstü-
cke vom Hinteren Raubschloss sind
im
Hei mat mu seum
Bad
Schandau
f Blick zu den Bärenfangwänden
vom Hinteren Raubschloss
ausgestellt.
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