Geoscience Reference
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daraus resultierenden Abweichungen können durch geeignete Mittelwertbildung
reduziert werden. Bei Hochwasser und schäumender Gischt mit uneindeutiger
Grenzschicht zwischen Wasser und Luft können die Messergebnisse diffus sein.
Insgesamt ist eine Genauigkeit von besser als 1 cm möglich. Damit weisen Puls-
radargeräte eine Genauigkeit auf, die für das gewässerkundliche Messwesen mehr
als ausreichend ist.
Zusammenfassend lassen sich für Pulsradarsysteme folgende Vor- und Nachteile
anführen:
Berührungslose Messung nach dem Echolotprinzip gewährleistet ausfallsiche-
ren und wartungsarmen Betrieb.
Im Gegensatz zum Ultraschall-Echolot (Kap. 3.5.5) wird die Radarsignalmes-
sung nicht von Eigenschaften des Luftraums zwischen Geber und Wasserober-
fläche, wie Temperatur oder Dichte, beeinflusst.
Kompakte Gehäuse, autarke Stromversorgung, leichte Integration in vorhande-
nen Datenerfassungs- und -übertragungssystemen ermöglichen eine einfache
und sichere Montage und Inbetriebnahme.
Aufgrund des weitgespannten Messbereichs (bis 30 bzw. 35 m) ist ein großes
Spektrum von Einsatzmöglichkeiten von Kläranlagenkanälen über Gewässer al-
ler Größenordnungen bis hin zu Talsperren möglich.
Pulsradar kann Wasserstände mm-genau messen.
Nachteilig ist lediglich, dass bisher noch wenig Erfahrung mit diesem innovati-
ven Messverfahren bei großen und größeren Gewässern (Mehranlagensystemen)
vorliegt.
„Geführte Mikrowellen“: Hierbei handelt es sich um eine Sonderform der Nutzung
von elektromagnetischen Wellen zur Wasserstands- und Füllstandsmessung, die in
der industriellen Messtechnik in den letzten Jahren zur Messung von Schüttgütern
und von Trennschichten in Flüssigkeiten unter erschwerten Randbedingungen ent-
wickelt wurde.
Das Messprinzip ist grundsätzlich identisch mit dem beim Pulsradar, nur dass die
Mikrowellenimpulse auf ein Seil oder einen Stab gekoppelt und entlang der Sonde
geführt werden. Der Stab oder das Seil seinerseits tauchen in das Messmedium, in
unserem Fall das Wasser, ein. Erreicht der von der Sonde geführte Mikrowellen-
impuls, ein Medium mit einer anderen Dielektrizitätskonstanten, z. B. Wasser, wird
ein Teil der Energie zum Messumformer reflektiert. Die Laufzeit des Impulses vom
Senden bis zum Empfangen ist proportional dem Abstand zur Wasseroberfläche.
Aus diesem Abstand wird der Wasserstand berechnet.
Die Messgeräte unterscheiden sich von den Pulsradargeräten dadurch, dass sie kei-
ne Antenne besitzen, stattdessen verfügen sie über eine Seilmesssonde (Ø 4-6 mm)
oder eine Stabsonde (Ø 6-16 mm, s. Abb. 3.46 und 3.47 ). Die Länge des Seils kann
leicht an die örtlichen Messbedingungen angepasst werden.
Abbildung 3.46 zeigt als Beispiel das System VEGAFLEX62. Weitere Beispiele
sind die Levelflex-Serie von Endress & Hauser, die Rosemount Serie 3300 von
Mobrey (UK) sowie das Pulscon von Pepperl + Fuchs, die nach dem Verfahren
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