Geoscience Reference
In-Depth Information
res Radargerät zur Messung der Oberflächengeschwindigkeit bei Hochwasser (zur
Messung der Oberflächengeschwindigkeit mit Radar s. Kap. 5.9) installiert.
Mess- und Einsatzbereich: Der Messbereich von Pulsradargeräten ist mit bis zu
35 m sehr weit, so dass sich das Verfahren grundsätzlich auch zur Stauhöhenmes-
sung von Speicherbecken, Talsperren etc. eignet. Hier muss jedoch insbesondere
auf den Öffnungswinkel der Antenne und die daraus resultierende Strahlbreite
geachtet werden. Bei einem Öffnungswinkel von 12° wie beim Typ RLS würde
der Radarstrahl nach einigen Metern Messtiefe auf die wasserseitige Damm- oder
Maueroberfläche treffen und so das Messergebnis verfälschen. Bei Sensoren mit
geringem Abstrahlwinkel, wie z. B. dem Radarsensor Typ SEBAPULS mit einem
Winkel von 5°, ist die Strahlbreite geringer, andererseits aber wird der Messbereich
auf max. 20 m reduziert, da die Hornantenne mit einem Durchmesser von 40 mm
kleiner ist. Abhilfe verschaffen kann die Befestigung des Radargerätes an einem
galgenförmigen Ausleger, der bei größeren Speichertiefen und entsprechend der
Kubatur des Absperrbauwerks jedoch eine beträchtliche Größe erreichen kann.
Eine andere Möglichkeit bietet die Montage eines dazu geeigneten Gerätetyps
mittels eines Flanschs auf ein Rohr, das bis zum tiefsten zu messenden Wasserstand
führt. So wurde das in Abb. 3.42 gezeigte Radargerät mit einem Flansch auf ein
15 m langes Edelstahlrohr mit 50 mm Nennweite montiert und in einen der Ent-
nahmetürme der Fürwiggetalsperre eingebaut. Unter der Voraussetzung, dass die
Schweißnähte des Führungsrohrs nicht mehr als 0,8 mm nach innen ragen, liefert
das Messgerät reproduzierbare und zuverlässige Stauhöhendaten. Selbst bei Rohren
mit 90°-Biegungen sind mit solchen Systemen Messungen möglich.
Der Energiebedarf von Pulsradargeräten ist sehr gering (Ruhepause <1 mA,
Messphase: je nach Hersteller zwischen <12 bis 170 mA), daher können sie auch
energieautark mit Solarstrom versorgt werden. Auch dies macht Radargeräte sehr
flexibel einsetzbar.
Der Einsatzbereich von Pulsradargeräten ist nicht nur wegen des geringen
Stromverbrauchs, sondern auch wegen der berührungslosen Messtechnik fast uni-
Abb. 3.42  Pulsradar beim
Stauhöhenpegel der Fürwig-
getalsperre im Einsatz (Vega
Typ VEGAPULS 62). (Foto:
Ruhrverband)
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