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streifen (DMS), die von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) geprüft
und zertifiziert werden (mehr Details s. Paul u. Wägner 1991 ). Diese positive Ent-
wicklung hängt m. E. damit zusammen, dass Druckaufnehmer in der industriellen
Anwendung eine große Bedeutung haben und es daher auf diesem Sektor eine gro-
ße Anzahl von Herstellerfirmen gibt.
Messunsicherheit: Was die Unsicherheit der Wasserstandsmessung mit Druckson-
den anbetrifft, ist festzuhalten, dass qualitativ hochwertige Drucksonden heute eine
Genauigkeit erreichen, die auch im rauen Feldeinsatz als mehr als ausreichend zu
bezeichnen ist. So liegt nach Herstellerangaben (z. B Ceracon UCS2 von Endress +
Hauser) die Auflösung bei 1 mm oder 0,1 mbar, die Langzeitstabilität bei 0,1 % pro
Jahr und Messbereichsendwert, d. h. bei einem Messbereich von 0-4 m sind dies
4 mm/a; für die Genauigkeit bzgl. Linearität und Hysterese liegt dieser Wert bei
±2 mm. Nimmt man praxisbezogen noch eine gewisse standortspezifische Unge-
nauigkeit durch die jeweiligen Umweltbedingungen der Messstelle hinzu, so stehen
Drucksonden beim heutigen Stand der Messtechnik den anderen Messverfahren
der Kap. 3.5.2 und 3.5.4 nicht nach. Diese Aussage hat jedoch nur Gültigkeit bei
Drucksonden neuerer Bauart, die nach dem Differenzdruckverfahren arbeiten und
die neueste Entwicklung im Drucksensor- und Auswerteelektronikbereich nutzen.
Dies war u. a. auch Ergebnis eines Kurzzeittests von verschiedenen handelsübli-
chen Drucksonden nationaler und internationaler Hersteller, der für die Wasser- und
Schifffahrtsdirektionen des Bundes seinerzeit von der Bundesanstalt für Gewässer-
kunde durchgeführt wurde (Zenz 1992 ).
Zusammenfassend kann festgehalten werden:
Vorteilhaft ist, dass Drucksonden heute einen Standard in der industriellen Mess-
technik darstellen und in großen Stückzahlen hergestellt werden. Daraus resul-
tiert ein hoher technischer Entwicklungsstand bei gleichzeitig relativ günstigen
Stückpreisen.
Drucksonden sind sehr einfach zu installieren. Sie können in beliebiger Lage
eingesetzt werden. Die Leitungsführung ist weniger restriktiv und einfacher als
bei pneumatischen Messleitungen.
Drucksonden können einen großen Wasserstandsschwankungsbereich abde-
cken.
Nachteilig ist, dass Drucksonden im Dauereinsatz anfällig gegenüber Verschmut-
zung sind, da Messtechnik und zugehörige Elektronik permanent dem Wasser
und seinen Inhaltsstoffen ausgesetzt sind. Daher ist eine ständige Kontrolle und
Wartung, vergleichbar mit Schwimmersystemen, notwendig. Außerdem nimmt
die Messunsicherheit mit abnehmendem Wasserstand zu (DIN EN ISO 4373
2009 ).
Nur hochqualitative (und damit relativ teure) Drucksonden erfüllen die Anforde-
rungen des gewässerkundlichen Messwesens. Die meisten namhaften Hersteller
hydrometrischer Messsysteme (wie z. B. Endress + Hauser, Ott, Rittmeyer, Seba
oder Sommer) bieten heute Drucksonden für den Einsatz in offenen Gerinnen an
(s. Firmeninformationen und -produkte am Ende von Kap. 4).
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