Geoscience Reference
In-Depth Information
Die Aussagen über Messprinzip, Messbereich und erreichbare Genauigkeit
beim klassischen Pneumatikpegel sind für Kompaktdruckluftpegel unverändert
gültig.
Vor- und Nachteile des Einperlverfahrens im Allgemeinen:
Die Installationskosten sind gegenüber einem Schwimmerpegel mit Pegelschacht
erheblich geringer; ebenso die Unterhaltungskosten, da die Reinigung, z. B. von
Verbindungsrohren, entfällt.
Der Kostenvorteil wird noch bedeutender bei Messstellen mit langen, flach ge-
neigten Böschungen und großen Vorländern.
Die eigentlichen Messgeräte kommen nicht mit dem Messmedium in Kontakt
und sind so im praktischen Betrieb geschützt. Dadurch sind auch zuverlässi-
ge Messungen in stark feststoffführenden Gewässern möglich. Nur die Mess-
leitung ist dem Wasser direkt ausgesetzt und muss daher besonders geschützt
und gewartet werden. Außerdem sind Druckluftpegel weniger frostanfällig als
Schwimmerschachtpegel (Dyck et al. 1995 ).
Die Zuverlässigkeit der heutigen Messgeräte wird als gut bezeichnet (Wyder
1998 ), jedoch unter der Voraussetzung, dass das Mess- und Wartungspersonal
gut geschult ist. Gegenüber der Wartung eines Schwimmerpegels ist eine höhere
Qualifikation erforderlich.
Die Unsicherheit der Wasserstandserfassung nach dem Einperlverfahren wird im
Wesentlichen durch Undichtigkeiten der Druckmessleitunen, Kondenswasser-
einschlüsse in den Messleitungen oder durch zu hohe Luftströmung beeinflusst.
Werden diese Unsicherheitsquellen durch entsprechende Fachkenntnis klein ge-
halten oder ausgeschaltet, kann die Genauigkeit mit <1 cm über den gesamten
Messbereich (Boiten 2008 ) und damit in der gleichen Größenordnung wie für
herkömmliche Schwimmersysteme angegeben werden.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass es sich beim Einperlverfah-
ren um ein bewährtes traditionelles Verfahren handelt, das weiterentwickelt mit
intelligenter Technik preiswert und mit guter Genauigkeit den Wasserstand zu
erfassen vermag, das zudem gut geeignet für den Einsatz digitaler Datenspei-
cherung und -fernübertragung ist. Hinzu kommt, dass diese Messtechnik in ihrer
kompakten Ausformung in der industriellen Füllstandsmesstechnik in großen
Stückzahlen, z. B. für Zisternen zur Regenwasserbewirtschaftung, zum Einsatz
kommt.
3.5.4 
 Drucksondenpegel
Messprinzip: Ebenso wie die Einperl- oder Druckluftpegel (Kap. 3.5.3) gehört die
Wasserstandsmessung mit Hilfe von Drucksonden zu den hydrostatischen Mess-
verfahren. Der Druck als Maß für die Flüssigkeitshöhe h (vgl. Gl. (3.8)) wird hier
jedoch in einem geschlossenen System mit Hilfe von Druckmessumformern, sog.
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