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über eine Zugangsbrücke bei jeder Wasserführung erreichbar. Im Gegensatz dazu
ist in Abb. 3.17b ein Rohrpegel an einem Nebenfluss des Karun direkt am Ufer des
Flusses am Felsen montiert. Bei Abb. 3.17a ist der Schwimmerrohrpegel vom Ufer
aus relativ weit in den Durchflussquerschnitt hineingebaut und erlaubt so eine re-
präsentativere Erfassung des Wasserstands. Dies bedingt jedoch hohe Investitionen,
insbesondere für den Bau der Zugangsbrücke.
Damit das oben erläuterte, prinzipiell sehr einfache Messsystem brauchbare
Ergebnisse liefert, sind eine Reihe von Regeln beim Entwurf und Betrieb eines
Schwimmerpegels einzuhalten, auf die ich kurz eingehen möchte, da bei diesem
Messverfahren aufgrund seines schon jahrzehntelangen und weltweit sehr häufi-
gen Einsatzes viele Erfahrungen gesammelt werden konnten. Da insbesondere in
der Bewässerungslandwirtschaft Schwimmersysteme zur Kontrolle und Vertei-
lung des Bewässerungswassers eine große Rolle spielen, wurden im Fachbereich
Bewässerungslandwirtschaft dazu umfangreiche Grundlagenuntersuchungen
durchgeführt (vgl. IHE Delft Lecture Courses, Boiten 2008 ), auf die ich mich im
Folgenden stütze.
Elemente eines Schwimmerpegels:
Schwimmerschächte werden i. d. R. in die Uferböschung gebaut, sie können aus
Ortbeton, Betonrohren, Fertigbauteilen oder Stahl hergestellt sein. Wichtig ist,
dass der Boden des Schachts mindestens 0,3 m tiefer als der tiefste erwartete
Wasserstand (NNW) liegt und die Oberkante des Schachts ausreichend für die
Erfassung eines 50-jährlichen (internationaler Standard), besser eines 100-jähr-
lichen Hochwassers ausgelegt ist.
Der Durchmesser des Schachts oder Rohrs sollte mindestens so groß sein, dass
alle eingesetzten Messgeräteteile (Schwimmer und Gegengewicht) sich frei be-
wegen können. Bei großen Schachttiefen sollte auf einen exakt lotrechten Einbau
geachtet werden, damit Schwimmer und Gegengewicht nicht gegen die Schacht-
wand anstoßen, z. B. bei mehr als 6 m Schachttiefe sollten mindestens 7,5 cm
um den Schwimmer frei sein.
Der Schwimmerdurchmesser , der notwendig ist, um den Anlaufwiderstand, der
sich aus Reibungseffekten des Aufzeichnungsgerätes (Schwimmerrad und -ach-
se) zusammensetzt, zu überwinden, kann nach einem Verfahren von Kraijen-
hoff van de Leur ( 1972 ) über den Reibungswiderstand abgeschätzt werden (s.
Abb. 3.18 ):
Wenn das Gegengewicht in Abb. 3.18 eine Zugkraft F auf das Schwimmerseil
ausübt, muss diese Kraft um ∆ F zu- oder abnehmen, bevor das Registriergerät
(z. B. ein Trommelschreiber) reagiert:
F T f
r
(3.2)
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