Geoscience Reference
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Raum und Zeit ermitteln. Der Standardfehler der Wasserstandsmessung ε kann für
die verschiedenen Messverfahren aus Kap. 3.5.9 oder aus van der Made ( 1981 ) ent-
nommen werden. Durch Iterationsrechnungen kann dann eine Kurve wie in Abb. 8.3
konstruiert werden.
Für die Ermittlung von α werden die jährlichen Kosten einer Messstelle (Er-
stellungs-, Unterhaltungs- und Betriebskosen zzgl. Kosten für Datenübertragung,
-verarbeitung, -kontrolle, -speicherung und -veröffentlichung) ermittelt.
Schwierig ist die Abschätzung des Einheitsinformationsverlustwerts, für den im
Berechnungsbeispiel ein mittlerer Wert von 20 € angenommen wurde. Bei Daten,
die für den Echtzeit-Betrieb z. B. von Speichersystemen eingesetzt werden, lässt
sich der Nutzen im Vergleich zum operationellen Betrieb ohne diese Informationen
abschätzen (Morgenschweis 1998 ).
Neben der Optimierung eines Messnetzes im Bezug auf die erforderliche Mess-
dichte stellt die Verfügbarkeit und Sicherheit von Daten, d. h. die Zuverlässigkeit von
Informationen, ein zunehmend wichtiges Kriterium dar. Diese Überlegungen führen
zu Redundanz konzepten sowohl für die einzelne Messstelle, aber noch mehr für das
gesamte Messnetz vom lokalen Messwertgeber bis hin zur Datenfernübertragung. Im
„Handbuch Moderne Pegel“ der WSV ( 2007 ) hat man sich im Zusammenhang mit
der Modernisierung des Messstellennetzes eingehend mit dieser Fragestellung aus-
einandergesetzt; die wesentlichen Gedanken sollen in Kap. 8.6 einfließen.
8.6 
 Redundanz von Wasserstands- und 
Durchflussmessnetzen
Zur Redundanz von z. B. Wasserstandsmessnetzen kommt man über grundlegende
Gedanken zur Qualitätssicherung hydrometrischer Daten. Redundanz wird in der
Technik allgemein definiert als „das zusätzliche Vorhandensein funktional gleicher
oder vergleichbarer Ressourcen eines technischen Systems, wenn diese bei einem
störungsfreien Betrieb nicht benötigt werden“. Überträgt man dies auf Messnetze,
so geht es darum, Systeme mehrfach parallel auszulegen, damit beim Ausfall des
einen das andere diese Funktion übernehmen kann. Man spricht in diesem Fall auch
von einer funktionalen Redundanz.
Dabei spielen bei Messnetzen zwei Begriffe eine Schlüsselrolle:
Datenverfügbarkeit und
Datensicherheit.
8.6.1 
 Datenverfügbarkeit
Unter der Datenverfügbarkeit R versteht man allgemein in der Messtechnik das
Verhältnis aus der Zeit, in der eine Anlage, z. B. ein Pegel, gearbeitet hat und der
Gesamtbetriebszeit, während der sie hätte funktionieren sollen
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