Geoscience Reference
In-Depth Information
Tab. 7.2
Definition der Gewässerkundlichen Hauptzahlen (Auszug aus DGJ)
MQ
=
mittlerer Abfluss
=
arithmetisches Mittel der Abflüsse im Zeit-
raum T (z. B. 1 Monat, 1 Jahr, m Jahre…)
HQ
=
Hochwasserabfluss
=
höchster in einem Zeitraum T beobach-
teter Abfluss, Maximum der Q-Gang-
linie (i. d. R. höher als der höchste
Tagesmittelwert)
NQ
=
Niedrigwasserabfluss
=
niedrigster in einem Zeitraum T beobachteter
Abfluss (Tagesmittelwerte)
HHQ
=
höchster
Hochwasserabfluss
=
höchster bisher überhaupt bekanntgewordener
Abfluss an der Messstelle
NNQ
=
niedrigster
Niedrigwasserabfluss
=
niedrigster bisher überhaupt bekanntgewor-
dener Abfluss an der Messstelle
MHQ
=
mittlerer
Hochwasserabfluss
=
arithmetisches Mittel der in einem längeren
Zeitraum (m Jahre) beobachteten Höchst-
werte (HQ)
MNQ
=
mittlerer
Niedrigwasserabfluss
=
arithmetisches Mittel der NQ-Werte
Verwendung finden. Tabelle
7.3
enthält die Haupttabelle des Ruhrpegels Hattingen
für die letzten 10 Jahre mit NQ-, MQ- und HQ-Werten.
7.4.4
Hydrologische Längsschnitte
In den Gewässerkundlichen Jahrbüchern (DGJ) werden Längsschnitte für charakte-
ristische Wasserstände oder Durchflüsse veröffentlicht (Abb.
7.6
), die einerseits den
Prozess der Flussbettbildung spiegeln, andererseits zur Ableitung von Einzugsge-
bietscharakteristika im Rahmen der Abschätzung von Abflüssen aus Gerinnequer-
schnitten ohne Pegelbeobachtung verwendet werden (Regionalisierungsansätze).
7.5
Zusammenfassende Wertung und Ausblick
Die vorgestellte primärstatistische Auswertung von Wasserstands- und Durchfluss-
daten, bis hin zur Erstellung von Jahrbuchseiten, Hauptzahlen etc., ist heute stan-
dardmäßig Bestandteil in vielen Softwarepaketen zur Auswertung und Verwaltung
wasserwirtschaftlicher Daten (z. B. Aquazis, Wiski 6.6); dies erleichtert die routi-
nemäßige Durchführung erheblich. Dennoch reicht dies häufig nicht aus. Da auch
Wasserstands- und Durchflussdaten von Änderungen des hydrologischen Regimes
durch z. B. anthropogene Eingriffe, Naturkatastrophen oder Klimaänderung beein-
flusst werden, sind die weitergehenden statistischen Verfahren der Zeitreihenanalyse
wie Konsistenz- und Homogenitätsprüfungen sowie Trendanalysen etc. unbedingt
vor modellmäßiger Nutzung dieser Daten durchzuführen. Hier wird auf Speziallite-
ratur verwiesen (Dyck et al. Teil 1
1980
; Plate
1993
; Luft et al.
2002
).
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