Geoscience Reference
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In Teil a) von Tab. 7.1 sind mittlere tägliche Durchflüsse sowie die Gewässer-
kundlichen Hauptzahlen für 2008 aufgelistet, Teil b) enthält weitergehende lang-
zeitstatistische Daten, auf die in Kap. 7.4.3 eingegangen wird.
Neben den Gewässerkundlichen Jahrbüchern wurden im Rahmen der Internatio-
nalen Hydrologischen Dekade (IHD 1965-1975) und des nachfolgenden Interna-
tionalen Hydrologischen Programms (IHP) besondere Jahrbücher weltweit heraus-
gegeben, die die gleichen Informationen für ausgewählte Messstellen enthalten.
Diese Daten werden nun zur weitergehenden statistischen Analyse der Größe
nach geordnet (d. h. die zeitliche Zuordnung spielt keine Rolle mehr) und deren
Häufigkeit in vorgegebenen Klassen ausgezählt. Die Anzahl und Spannweite der
Klassen ist in der Pegelvorschrift (1971) für gewässerkundliche Auswertungen fest-
gelegt, damit entsprechende Untersuchungsergebnisse vergleichbar sind. Aus der
resultierenden Häufigkeitsverteilung, die grafisch als Histogramm dargestellt wird,
kann nun abgelesen werden, wie häufig ein bestimmter Durchfluss im untersuchten
Zeitraum auftrat, bezogen auf Tab. 7.1a , z. B. wie häufig im Jahr 2008 ein Durch-
fluss von 472 m³/s auftrat (in diesem Fall: 1 x am 12. Nov. 2007).
Um darüber hinaus eine Aussage darüber treffen zu können, wie häufig ein be-
stimmter Wert über- oder unterschritten wird, werden die Summenhäufigkeiten ge-
bildet, indem man die absoluten oder relativen (auf den Stichprobenumfang bezoge-
nen) Häufigkeiten kumulativ, d. h. fortlaufend, addiert. Summiert man beim größten
Wert beginnend abwärts, erhält man die Summenhäufigkeit der Überschreitung ; be-
ginnt man die Summierung mit dem kleinsten Wert ergibt dies die Summenhäufig-
keit der Unterschreitung . In Teil b) von Tab. 7.1 sind die Summenhäufigkeiten der
unterschrittenen Abflüsse und die zugehörigen Unterschreitungsdauern in Tagen für
das jeweilige Abfluss- u. Kalenderjahr, hier 2008, und die langjährigen Mittelwerte
(hier: 41 Jahre) sowie die zugehörigen oberen und unteren Hüllwerte eingetragen.
Danach war im Abflussjahr 2008 ein Abfluss von 471 m³/s an 365 Tagen unter-
schritten oder, reziprok dazu, an nur einem Tag überschritten (Anmerkung: 2008
war ein Schaltjahr).
Die Dauerzahlen werden grafisch als Dauerlinien dargestellt. Abbildung 7.4
zeigt ein Beispiel aus einem Gewässerkundlichen Jahrbuch mit Über- und Unter-
schreitungstagen.
Aus der Dauerlinie kann unmittelbar abgelesen werden, wie oft ein bestimmter
Wert über- oder unterschritten wurde. Außerdem kann daraus der niedrigste und
höchste beobachtete Wert sowie der Median bei der Dauer von 182,5 Tagen ab-
gegriffen werden.
Bei extremen Abflussschwankungen, z. B. bei Gewässern in Gebieten mit Tro-
ckenzeiten, kann eine logarithmische Ordinatenskalierung gewählt werden, um die
Ablesegenauigkeit zu erhöhen.
Durch Division der von der Dauerlinie und der Abszissenachse eingeschlosse-
nen Fläche durch die Länge des Abszissenabschnitts kann der jährliche Mittelwert
MQ berechnet werden:
365
MQ = 1
365
Q i
·
t
(7.3)
i = 1
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