Geoscience Reference
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Wasserstands verwendet werden. In Abb. 3.13 schlägt Boiten ( 2008 ) vor, den
Mittelwert zwischen der höchsten mit Wasser gefüllten und der ersten leeren
Flasche als maximalen Wasserstand zu verwenden.
Alle Grenzwertmarkierpegel müssen vor Regen geschützt werden, da ansonsten
das Ergebnis verfälscht wird. Sie sollten regelmäßig und insbesondere nach jedem
Hochwasser kontrolliert und gewartet werden; sie gelten daher als arbeitsintensiv.
Eine geodätische Einmessung der Höhenlage ist empfehlenswert, damit die Ergeb-
nisse in das vorhandene Messnetz eingeordnet werden können.
Messunsicherheit: Die Genauigkeit der Registrierung von Scheitelwerten ist von
der Wahl des Messstandorts, der technischen Ausstattung des Messsystems und des-
sen Wartung abhängig.
Vergleichende Untersuchungen von Markierpegeln durch die Landeshydrolo-
gie der Schweiz, die parallel zu Limnigraphen betrieben wurden, zeigten - wenn
auch große Unterschiede von Station zu Station auftraten - dass generell zu-
nehmende Wasserstände eine Zunahme der Ungenauigkeit bewirken. Dies wird
im Wesentlichen durch stärkere Wirbelbildung verursacht. Daraus wurden für
die Schweiz folgende mittlere Unsicherheiten der Scheitelwertregistrierung ab-
geleitet:
• mittlere Hochwasserereignisse ±3-5 cm,
• extreme Hochwasserereignisse ±5-10 cm (Wyder 1998 ).
Damit weisen Grenzwertmarkierpegel eine signifikant geringere Messgenauigkeit
als die im Folgenden vorgestellten Messsysteme zur kontinuierlichen Erfassung des
Wasserstands auf.
Wertung und Ausblick: Scheitelwert- oder Grenzwertmarkierpegel sind einfache
Messeinrichtungen, mit denen Scheitelwerte des Wasserstands registriert werden
können. Grundsätzlich werden sie als ergänzende Einrichtung für alle nichtregis-
trierenden Pegelstellen empfohlen. Außerdem sollten, da sie kostengünstig sind,
aus Sicherheitsgründen jeweils mindestens zwei Grenzwertmarkierpegel pro Mess-
querschnitt installiert werden.
Die hier vorgestellten Typen sind in ariden und semiariden Gebieten, z. B.
Wüstenrandregionen, oft die einzige Möglichkeit, den Durchgang einer Flutwel-
le zu rekonstruieren. Insbesondere in Torrente-Flussbetten wird der Verlauf des
Flusses bei jedem Hochwasser verlegt und fließt in einem neu gestalteten Durch-
flussquerschnitt ab. Die Flüsse halten sich dabei selten an vom Menschen fest-
gelegte Messquerschnitte. Abbildung 3.14 zeigt als Beispiel den Rio Grande in
der Quebrada de Humahuaca bei Tilcara in Nordwestargentinien. Das Flussbett
ist hier ca. 1.200 m breit, die auf dem Foto festgehaltene Abflusssituation ent-
spricht in etwa Niedrigwasser. Nur bei extremen Hochwasserereignissen wird das
gesamte Flussbett mit Wasser gefüllt. In solchen Situationen kann eine Serie von
Grenzwertmarkierpegeln, angeordnet in einer Catena im Flussquerschnitt, zusam-
men mit der räumlichen Kartierung der Geschwemmsellinien an beiden Ufern
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