Geoscience Reference
In-Depth Information
Kapitel 7
Primärstatistische Auswertung von 
Wasserstands- und Durchflussdaten
7.1 
 Einführung
In Anbetracht ihrer Bedeutung für Planung und Betrieb wasserwirtschaftlicher An-
lagen müssen die gemessenen Wasserstände und Durchflüsse sorgfältig überprüft
werden (Unbehauen 1974 ; Marsh 1978 ). Dies kann durch einfache Vollständig-
keits- und Plausibilitätsprüfungen (s. Kap. 7.2), weitergehende Überprüfungen mit
primärstatistischen Verfahren (s. Kap. 7.3) oder im Vorfeld von besonders bedeut-
samen Auswertungen durch vertiefte statistische Untersuchungen mit Konsistenz-
und Homogenitätsprüfungen, wie sie bei Zeitreihenanalysen verwendet werden,
erfolgen.
Liegen die Daten als analoge Aufzeichnungen vor, müssen sie vor weiteren Aus-
wertungen digitalisiert werden. Hierzu stehen heute Digitalisiertableaus zur Ver-
fügung, mit denen die aufgezeichneten Ganglinien EDV-gestützt abgetastet und
gespeichert werden können. Aber auch hier ist eine vorherige Überprüfung der
Primärdaten zwingend. Das Gleiche gilt für digital erfasste Daten; auch diese be-
dürfen einer vorhergehenden Überprüfung per Sichtkontrolle (z. B. mit Hilfe aus-
geplotteter Ganglinien) und einer Bereinigung offensichtlicher Messfehler. Solche
Datenvorprüfungen sind zeit- und personalaufwändig und erfreuen sich i. Allg.
nicht großer Beliebtheit beim Messpersonal. Diese Arbeit kann durch den Einsatz
grafisch-interaktiver Software erleichtert werden (z. B. innerhalb der Software PA-
DUA (ProAqua), AQUAZIS (AquaPlan) oder WISKI (Kisters)).
7.2 
 Erste Qualitätsüberprüfung von Messdaten
Als Erstes sind die analog oder digital vorliegenden Mess- oder Rohdaten auf Voll-
ständigkeit zu überprüfen. Datenlücken durch Ausfall des Messgeräts oder durch
unplausible Werte müssen mit geeigneten Verfahren, z. B. mit Hilfe von Regres-
sions- und Korrelationsanalysen benachbarter Messstellen, geschlossen werden
(Johann et al. 1997 ).
Search WWH ::




Custom Search