Geoscience Reference
In-Depth Information
sein, dass alle Messgeräte der in den nächsten Kapiteln vorgestellten Verfahren gut
zugänglich installiert werden können und dass sie dem Wartungspersonal zusätzlich
Schutz bieten. Generell wird eine Größe von 2 × 2 × 2 m als Minimum angesehen.
Abbildungen 3.15 , 3.16 , 3.17 und 3.22 , 3.23 , 3.24 sowie 3.44 zeigen Beispiele von
Pegelhäusern aus der internationalen Praxis.
Selbstregistrierende Pegel erfassen den Wasserstand als kontinuierliche Funk-
tion der Zeit (Ganglinie); die Aufzeichnung der Daten kann mechanisch-analog
oder/und elektronisch-digital erfolgen, hierüber wird in Kap. 3.5.8 ausführlich
berichtet.
Eine Mittelstellung zwischen nichtregistrierenden (Kap. 3.4) und kontinuierlich
aufzeichnenden Systemen der Wasserstandserfassung nehmen die Scheitel- oder
Grenzwertpegel ein.
3.5.1 
 Scheitelwert- oder Grenzwertmarkierpegel
Anwendung: Scheitelwert- oder Grenzwertmarkierpegel (engl. peak level indica-
tor) werden zum Festhalten des höchsten, eingetretenen Wasserstands, z. B. wäh-
rend eines Hochwassers, sowohl im Tidegebiet als auch Binnenland, verwendet.
Sie werden insbesondere an unzugänglichen Stellen und bei nicht perennierenden
Flüssen wie Wadis oder Oueds eingesetzt und dienen zur Beweissicherung oder/und
zur nachträglichen Rekonstruktion einer Flutwelle. So kann aus eindeutig markier-
ten Scheitelwasserständen im Nachhinein der Scheitelwert eines Hochwasserereig-
nisses berechnet werden.
Typen von Scheitelwert- oder Grenzwertmarkierpegeln: Scheitelwert- oder Grenz-
wertpegel sind i. Allg. sehr einfache Registriereinrichtungen und variieren stark je
nach den örtlichen Bedingungen und Möglichkeiten.
Anhand von fünf Beispielen soll die Bandbreite der Möglichkeiten verdeutlicht
werden:
Grenzwertpegel (Abb. 3.11 ):
In einem Plexiglasrohr befindet sich ein Kunststoffmessstreifen von 1 m Länge,
mit cm-Teilung (E-Teilung) und dm-Beschriftung. Auf diesem wird ein trans-
parentes mit wasserlöslicher Farbe getränktes Farbband befestigt. Aufsteigendes
Wasser wäscht die Farbe bis zum höchsten erreichten Wasserstand so aus, dass
eine scharfe Trennlinie den maximalen Wasserstand markiert. Das Farbband
muss anschließend ausgewechselt werden. Statt des Plexiglasrohres kommen
auch handelsübliche Metallrohre zum Einsatz.
Ein mit Löchern versehener Deckel am unteren Ende des Plexiglasrohrs (s.
Abb. 3.11 ) verhindert, dass sich Wellenschlag auf die Registrierung auswirkt.
Hydraulische Untersuchungen der Landeshydrologie der Schweiz zeigten, dass
die Anordnung der Löcher signifikante Auswirkung auf die erreichbare Genau-
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