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forderlichen Datenflusses, wobei hier als zusätzliche Kontrolle eine Ultraschall-
messanlage nach dem Laufzeitprinzip zur integrierenden Erfassung des Gesamt-
durchflusses unterstrom installiert wurde (s. auch Kap. 5.5). Die Komplexität einer
solchen Messaufgabe wird hier sehr deutlich.
Allgemein wird wegen des hohen Aufwands für das Kalibrieren der Turbinen so-
wie, um die Betriebssicherheit der Messanlage zu erhöhen, empfohlen, mindestens
zwei Messverfahren redundant einzusetzen. Bei dem in Abb. 5.136 vorgestellten
Kraftwerk Kahlenberg in Mülheim an der Ruhr wurden z. B. das Differenz- und
das Fallhöhenverfahren parallel betrieben und zusätzlich für den Gesamtdurchfluss
unterstromig eine Durchflussmessstelle mit Ultraschall nach dem Laufzeitverfah-
ren installiert (Morgenschweis et al. 1992 ).
5.10.3.2 
 Wehrdurchfluss
Bei der Erfassung des Wehrdurchflusses Q W (Nr. 2 in Tab. 5.14 ) muss je nach Bau-
art und Betrieb des Wehrs zwischen überströmten Wehren (z. B. Zylinderschütz)
und unterströmten Wehren (z. B. Segmentschütz) entschieden werden. Die dem-
entsprechenden Berechnungsformeln und Randbedingungen sind in den jeweiligen
Kapiteln, auf die in Tab. 5.14 verwiesen wird, enthalten.
Wenn Pumpen an Wehranlagen eingesetzt werden, kann die Durchflussermitt-
lung analog der Ermittlung bei Turbinen aus dem Pumpendurchfluss Q P = Σ Q Pi
(Summe der Durchflüsse der einzelnen Pumpen P i ) erfolgen.
Dabei gilt:
(5.82)
) [m 3 / s]
Q P
= f ( N , h , η
mit
N = Leistungsaufnahme der Pumpe [kW]
Δ h = Differenz zwischen Ober- und Unterwasser (Förderhöhe) [m]
η* = Gesamtwirkungsgrad (Motor, Getriebe, Pumpe, Rechen- u.
Leitungsverluste).
5.10.3.3 
 Durchflussmessung an Fischauf- und -abstiegshilfen
Dieses Thema enthält Tab. 5.14 unter Punkt Nr. 4.
Einführung: Da die ungehinderte flussauf- und -abwärts gerichtete Wanderung
von Fischen und Kleinlebewesen (Makroinvertebraten) spätestens seit Einführung
der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL 2000 ) eine große Bedeutung
erhalten hat - der „gute ökologische Zustand“ eines Gewässers ist vom Grund-
satz her ohne Fischdurchgängigkeit nicht zu erreichen - wurden und werden viele
Gewässer renaturiert. Stauanlagen in Gewässern sind eine der Hauptursachen für
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