Geoscience Reference
In-Depth Information
1. Turbinendurchfluss Q T , der sich aus den Durchflüssen der einzelnen Turbinen
summiert und im Allgemeinen bei der Ermittlung des Gesamtdurchflusses die
größte Bedeutung hat (s. Kap. 5.10.3).
2. Wehrdurchfluss Q W , der die Summe der einzelnen Wehröffnungen (je nach
Bauart über- oder unterströmt) bildet; im Beispiel in Abb. 5.133 sind es drei
Teildurchflüsse.
3. Schleusungsdurchfluss Q Schl , der je nach Volumen der Schleusenkammern und
der Frequenz der Schleusungen einen mehr oder weniger bedeutenden Anteil
zum Gesamtdurchfluss beinhaltet.
4. Durchfluss über Fischauf- und -abstiegseinrichtungen Q Fi , der im Allgemeinen
nur wenig um eine in der wasserrechtlichen Genehmigung festgelegte Dotations-
wassermenge schwankt und daher i. d. R. nicht kontinuierlich erfasst, sondern
lediglich stichprobenhaft überprüft werden muss. Fischabstiegshilfen können
u. U. nur zeitlich begrenzt, z. B. zur Zeit der Hauptfischwanderung, in Betrieb
sein (s. Kap. 5.10.3).
5. Durchfluss durch die Bootsgasse Q Bo , der i. d. R. ganzjährig und mit annähernd
konstanter Durchflusswassermenge betrieben wird. Hier sind regelmäßige Kon-
troll- und Kalibriermessungen notwendig. Wenn der Durchfluss in Abhängigkeit
des Wasserstands in der Stauhaltung geregelt ist, werden kontinuierliche Mes-
sungen erforderlich.
6. Sonstige Durchflüsse Q So fassen die nicht messbaren Verluste einer Stauhaltung
durch Undichtigkeit und Umläufigkeit zusammen. Je nach ihrer Bedeutung kön-
nen sie als konstanter oder pauschaler Zuschlag berücksichtigt werden.
Die Staustufe Iffezheim weist eine Besonderheit auf, indem sie in einem vorhan-
denen Kanal, den Rheinkanal, der schon weit oberhalb vom Rhein mit Hilfe einer
Wehranlage abgeleitet wird und über die die Durchflussmenge des Rheinseitenka-
nals geregelt wird, eingebaut ist. Im Normalfall ist diese räumliche Trennung nicht
vorhanden und es muss zusätzlich noch der Wehrdurchfluss Q W messtechnisch er-
fasst werden.
Der Gesamtdurchfluss einer Staustufe lautet danach
(5.81)
Q = Q T
+ Q W
+ Q Schl
+ Q Fi
+ Q Bo
+ Q So
5.10.3 
 Messtechnische Erfassung des Durchflusses
Tabelle 5.14 gibt einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Messverfahren
und die dazu genutzten Messsysteme.
Daraus wird ersichtlich, dass bei der Durchflussermittlung an Staustufen eine
Vielzahl von Messverfahren und Messgeräten zum Einsatz kommen, die in vorher-
gehenden Kapiteln schon eingeführt und behandelt wurden (s. jeweilige Querver-
weise in Tab. 5.14 ).
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