Geoscience Reference
In-Depth Information
wie Abb. 5.125b und 5.125c belegen, dies gilt z. B. für den Messstandort Wetter an
der unteren Ruhr (s. Abb. 5.125c ), bei dem bei Hochwasser ein Durchfluss von bis
zu 1.000 m³/s erfasst wird.
Bei dem relativ „kleinen“ FLO-DAR gibt es zusätzlich eine Ausführung, bei der
der Radarsensor überflutbar ist und dennoch weiter Messergebnisse liefert (SVS
Surcharge Velocity Sensor). Neuere Entwicklungen, „Hybride Messsysteme“ ge-
nannt, versuchen, verschiedene Messprinzipien in einem Messgerät zu kombinie-
ren, z. B. in diesem Fall durch Einbau eines zusätzlichen magnetisch-induktiven
Sensors, der die Geschwindigkeitsmessung bei Überflutung übernimmt (Sévar
2010 ). Diese Systeme befinden sich noch im Entwicklungsstadium.
Datenspeicherung und -fernübertragung: Hierzu dienen die von den verschie-
denen Herstellern angebotenen Datalogger (s. Kap. 3.5.8), die neben der hoch-
auflösenden Datenspeicherung den gesamten Datenfluss managen und ebenso die
Datenfernübertragung mit verschiedenen Systemen via GSM, ISDN, Funk und über
Satellit (s. Kap. 7) ermöglichen und unterstützen.
Energieversorgung: Die Geräte arbeiten mit einer Versorgungsspannung von 10,5
bis 15 VDC. Da der Energiebedarf pro Messung mit 170 bzw. 550 mA sehr niedrig
liegt, können die Anlagen mit Akku- oder/und Solarenergie versorgt werden. Sie
sind daher energieautark, was für den Einsatz als Extremhochwasser-Messsystem
(s. Anlage Wetter in Abb. 5.124c ) wesentlich ist.
Installation: Für die Montage der Messgeräte an einem Brückenkopf, einem Brü-
ckengeländer oder einem vorhandenen Kragarm (s. Abb. 5.124a , 5.125a - c ) bieten
alle Hersteller geeignete Geräteträger. Die Montage der Sensoren muss unter einem
Winkel von 30° bis 60° zur Wasseroberfläche erfolgen. Idealerweise wird ein Win-
kel von 45° angestrebt.
5.9.2.4 
 Kalibrierung und Messunsicherheit
Die Kalibrierung des Messsystems wird, wie im Abschnitt über die Durchfluss-
berechnung in Kap. 5.9.2 erläutert, nach dem k -Index-Verfahren durchgeführt. Der
wasserstandsabhängige k -Wert kann danach ermittelt werden durch
a) Feld-Referenzmessungen,
b) Übernahme von Schätzwerten aus DIN EN ISO 748 ( 2008 ) oder
c) numerische Strömungsmodelle.
Abbildung 5.126 verdeutlicht das Prinzip der Kalibrierung einer Radar-Oberflä-
chengeschwindigkeitsmessanlage.
Die Messgenauigkeit liegt laut Werksangaben bei ±1 % vom Istwert für das ab-
getastete Messvolumen (Unsicherheit ±2 cm/s).
Mit einer Unsicherheit der Füllstandsmessung von ±1 % für Messwerte im Be-
reich zwischen 0 und 6000 mm ergibt dies für den ermittelten Durchfluss eine
Search WWH ::




Custom Search