Geoscience Reference
In-Depth Information
Des Weiteren ist es nicht unproblematisch, kontinuierliche Videoaufnahmen
auch in Dunkelheit zu machen; Infrarotkameras oder eine während des Messvor-
gangs periodisch aktivierte Beleuchtung sind mögliche Lösungen, die jedoch in der
Praxis relativ aufwändig sind.
Wie auch bei allen Messverfahren, die nach dem Echolotprinzip arbeiten, bietet
die berührungslose Messtechnik Vorteile für die eingesetzte Sensorik; bei Schaum-
bildung an der Wasseroberfläche, bei Schnee und Eis ist sie jedoch nachteilig.
5.8.6 
 Zusammenfassung
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die integrierende Durchfluss-
messung mit Luftblasen auch zur kontinuierlichen Messung geeignet ist. Die
physikalischen Grundlagen sind umfassend erforscht, jedoch ist im Gegensatz
zum mobilen Einsatz des Verfahrens (vgl. Kap. 4.7.3) hier der technische Auf-
wand beim Einsatz von Videokameras und insbesondere bei der anschließenden
Bildverarbeitung relativ aufwändig. Daher hat sich die Anwendung, obwohl das
Verfahren eine Reihe von Vorteilen gegenüber den übrigen Methoden der Durch-
flusserfassung aufweist (direktes, integratives Verfahren, optische Kontrolle),
bis heute auf Messquerschnitte mit extrem niedrigen Fließgeschwindigkeiten be-
schränkt.
Aber auch hier gilt, dass zu hoffen ist, dass diesem Verfahren, insbesondere bei
schwierigen Randbedingungen, wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, da
es eines der wenigen direkten Durchflussmessverfahren ist, das auch in größeren
Gewässern eingesetzt werden kann und das zudem die Erfassung instationärer
Strömungen ermöglicht. Die technische Weiterentwicklung im Bereich der Bilder-
fassung und -weiterverarbeitung dürfte darüber hinaus heute neue Möglichkeiten
bieten und die Anwendung des Verfahrens erleichtern.
5.9   Durchflusserfassung durch Messung der 
Oberflächengeschwindigkeit
5.9.1   Einführung
Im Gegensatz zu den kontinuierlichen Durchflussmessverfahren, bei denen ver-
sucht wird, die mittlere Geschwindigkeit eines Messquerschnitts so detailliert wie
möglich zu erfassen, wird bei diesem Verfahren gezielt nur die Geschwindigkeit
eines kleinen Ausschnitts des Querschnitts messtechnisch erfasst, in diesem Fall die
Oberflächengeschwindigkeit eines Gewässers, und aus dieser eingeschränkten In-
formation mit Hilfe von modellmäßigen Vorstellungen auf den Gesamtquerschnitt
hochgerechnet. Im Prinzip ist dies die gleiche Vorgehensweise wie bei einer Einebe-
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