Geoscience Reference
In-Depth Information
Für die Installation braucht nur ein Ufer zugänglich zu sein - eine quer zur Fließ-
richtung horizontale Wasserspiegellage im Messbereich vorausgesetzt. Das Mess-
ergebnis für den Wasserstand bzw. die daraus folgende Wassertiefe kann, wie in der
Praxis üblich, mit Hilfe des Pegelnullpunkts sowie der Pegelmesslatte kontrolliert
werden. Die Genauigkeit der Messung des Wasserspiegelgefälles ist für das Mess-
ergebnis bei niedrigem Durchfluss von besonderer Bedeutung.
Mit konventionellen Vermessungstechniken sind beachtliche Unsicherheiten in
Kauf zu nehmen, da die Einperlsensoren unterhalb des Wasserspiegels liegen und
folglich schwer zugänglich sind. Wünschenswert ist daher eine Kalibriervorrich-
tung, mit der sämtliche Einflussgrößen der Messkette vom Sensor bis zum Daten-
sammler erfasst werden.
Wird mit einem Nivelliergerät gearbeitet, sind die Einperlsensoren mit zweck-
mäßigen, unter Laborbedingungen kalibrierten Einmesshilfen auszustatten. Die
Differenzdruckdose selbst lässt sich relativ einfach durch das Aufbringen definier-
ter Referenzdrücke überprüfen. Da sich auch die Art der Einperlung auf die Druck-
differenz auswirkt, muss hier bei der Installation bzw. im Betrieb mit besonderer
Sorgfalt vorgegangen werden. Wünschenswert erscheint hierfür eine Vorrichtung,
die automatisch die gleiche Luftmenge in beiden Pneumatikschläuchen garantiert.
Zusätzlich sollten außerdem regelmäßig die Pneumatikschläuche auf Undichtigkei-
ten kontrolliert werden. Prinzipiell wird die relative Höhenlage der beiden Einperl-
töpfe aber auch über die Kalibrierung bei Niedrigwasserverhältnissen kontrolliert.
Weiterführende Literaturhinweise zum instationären ΔW-Verfahren sind in Dose
2002 , 2004 , Dose u. Morgenschweis 2001 , Morgenschweis u. Dose 2001 , 2002
enthalten.
Zusammenfassend ist zum ΔW-Verfahren neuerer Art festzuhalten, dass es sich
dabei um eines der wenigen Verfahren handelt, das streng hydraulisch begründet ist
und das ohne Einschränkung in der Lage ist, instationäre Strömungen zu erfassen.
Es liegen bisher jedoch erst Erfahrungen von einer Forschungs- und Entwicklungs-
anlage (Pegel Fröndenberg/Ruhr) und einem Prototyp (Pegel Hüppcherhammer/
Brachtpe) vor. Es wäre wünschenswert, wenn dieses auf bewährter Messtechnik
beruhende Durchflussmessverfahren zur Serienreife weiterentwickelt würde, da es
ungewöhnlich viele Vorteile auf sich vereinigt.
5.8   Visuelle Durchflussmessung
5.8.1   Einführung
Hierbei handelt es sich um ein integratives Verfahren zur kontinuierlichen Durch-
flussmessung mit Hilfe von aufsteigenden Luftblasen. Es ist zu unterscheiden vom
Einperlverfahren in Kap. 3.5.3, bei dem lediglich der Wasserstand eines Gewässers
mit Hilfe von Luftblasen messtechnisch erfasst wird.
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