Geoscience Reference
In-Depth Information
5.7.3.4 
 Zusammenfassung
Die Erfahrungen mit dem ΔW-Verfahren am Pegel Fröndenberg sind sehr positiv.
Das eingesetzte Messsystem arbeitete mit Ausnahme eines durch Nagetiere und
Korrosion verursachten Ausfalls sehr präzise und zuverlässig.
Bereits bei stationärer Auswertung wird durch die zusätzlich gemessene Mess-
größe Δ W ein hinreichend genaues Ergebnis erzielt. Für die Abflusssituation am
Pegel Fröndenberg wurden auf Grund der instationären Verhältnisse weitergehende
Berechnungen durchgeführt. Dadurch konnten insbesondere für kleine, stark variie-
rende Durchflüsse deutliche Verbesserungen erzielt werden. Die nun vorliegenden
Ergebnisse und Kenntnisse bestätigen die Praxistauglichkeit des Δ W -Verfahrens.
Die Wartungsarbeiten an einer Pneumatikanlage umfassen lediglich das Spü-
len des Pneumatikschlauchs mit Druckluft, die Säuberung der Einperlsensoren
sowie die Überprüfung des Kompressors bzw. der Druckluftversorgung auf ihre
Funktion. Im Verlauf des mehrjährigen Einsatzes wurden folgende Einflüsse be-
obachtet: Korrosion an den Verbindungselementen der Einperlsensoren, Beschä-
digung der Druckluftleitungen durch Nagetiere und, unabhängig davon, Störun-
gen elektrischer Elemente. Unter Berücksichtigung der gewonnenen Erfahrungen
erreicht eine Differenzdruckanlage eine hohe Zuverlässigkeit ähnlich der eines
Schwimmerpegels.
Vorteilhaft wirkt sich bei der pneumatischen Differenzdruckmessung aus, dass
die Membran des Druckaufnehmers auf beiden Seiten ausschließlich Kontakt mit
dem Medium Luft bzw. dem eingesetzten Gas hat, weshalb diese eine hohe Lang-
zeitkonsistenz aufweist und keine Einschränkungen auf Grund der Wasserqualität
zu definieren sind. Trübungen des Wassers durch Schwebstoffe und organisches
Material wie Algen stellen ebenfalls kein Problem dar; dies gilt auch für elektro-
magnetische Störfelder (z. B. auf Grund von Sendeanlagen) und Änderungen der
Leitfähigkeit des Fluids durch gelöste Salze.
Als weitere Vorteile sind anzuführen, dass zum einen die zuverlässige Mess-
technik preisgünstig und einfach zu installieren ist, da nur ein Ufer zugänglich sein
muss, und dass zum anderen hierdurch ein System zur Verfügung steht, welches
für Staubereiche geeignet ist, ohne dass es Einschränkungen im Hinblick auf die
Wasserqualität oder störende Signalquellen gibt.
Einschränkungen bestehen bezüglich der erreichbaren Messgenauigkeit. Da-
her sind die Verhältnisse an einer potenziellen Pegelstelle vor der Installation des
Messsystems zu analysieren. Bei sehr breiten und tiefen Flachlandflüssen wird die
erreichbare Messgenauigkeit grundsätzlich geringer. Wechselnde Fließ- bzw. Rück-
stauverhältnisse innerhalb des Messabschnitts, verursacht durch plötzliche (lokale)
Änderungen des Sohlengefälles, der Gerinnegeometrie oder der Sohlbeschaffen-
heit, z. B. durch Elemente rauer Rampen, erschweren die Auswertung, da sich diese
dann nicht mehr nur auf die beiden Randquerschnitte beziehen kann. Hilfreich ist
diesbezüglich die Lage der Messstelle innerhalb eines Staubereichs, wodurch Ein-
flüsse lokaler Störungen, wie sie ohne Einstau bei Niedrigwasser und rauer Sohle
auftreten können, verhindert werden.
Die beiden Einperlsensoren der Druckdifferenzanlage müssen in ihrer Lage und
vor allem in der Höhe fest installiert und möglichst exakt eingemessen werden.
Search WWH ::




Custom Search