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Abb. 5.112  Ruhr bei Frön-
denberg mit Messstrecke
und Halterung für einen Aus-
perltopf. (Morgenschweis u.
Dose 2001 )
ausgerüstete Wasserkraftanlage betrieben, welche einen maximalen Wasserdurch-
satz von Q ges = 50 m³/s hat. Etwa 1,5 km oberhalb der ausgewiesenen Messstelle
liegt eine Stauanlage der Stadtwerke Fröndenberg, welche ebenfalls mit zwei Ka-
plan-Turbinen ( Q ges = 40 m³/s) zur Energieerzeugung bestückt ist. Diese Nachteile
erschienen jedoch aufgrund der in Kap. 5.7.2 erläuterten neueren Entwicklung der
Durchflussmesstechnik für rückgestaute Flussbereiche von nicht entscheidender
Bedeutung, zumal auf Grund der starken anthropogenen Überformung der Ruhr in
diesem Bereich kein alternativer Standort vorhanden war.
Abbildung 5.111 zeigt den betrachteten Flussabschnitt und die Lage des Pegels
Fröndenberg. Das Foto in Abb. 5.112 veranschaulicht die örtlichen Gegebenhei-
ten wie Geländeprofil, Uferausbildung sowie Vegetation und belegt den bereits im
Grundriss erkennbaren geradlinigen Verlauf der Ruhr in diesem Abschnitt. Diese
Verhältnisse wie auch die gleichmäßigen Querschnittsprofile lassen eine eindimen-
sionale Berechnungsweise zu. Das mittlere Sohlengefälle vom Pegel Fröndenberg
bis zum Wehr Hengsen beträgt etwa 0,5 ‰. Ungefähr 70 m oberhalb der Pegelstelle
1 wird das Ufer durch die Fundamente der „Kuhbrücke“ eingefasst, die den Fließ-
querschnitt nicht einengt, und für Kontrollmessungen geeignet ist.
Wahl  und  Installation  des  Messsystems: Voruntersuchungen ergaben, dass bei
Durchflüssen im Niedrigwasserbereich ( Q = 8 bis 10 m³/s) auf einer Strecke von
100 m nur sehr geringe Wasserspiegeldifferenzen im Millimeterbereich auftraten.
Daraus resultierte die Forderung nach einer Messtechnik, die den Wasserstand mit
einer Genauigkeit von etwa einem Zehntel Millimeter erfassen kann. Eine so genaue
Wasserstandserfassung ist absolut nur im Labor, aber nicht bei einem Feldversuch
erreichbar. Nach Rücksprache mit dem Messgerätehersteller wurde daraufhin eine
Druckdifferenzmessanlage gewählt, die nach dem bewährten Einperlverfahren den
Wasserstand an zwei Punkten im Gewässer misst und über einen Differenzdruck-
aufnehmer die Wasserstandsdifferenz relativ ermittelt.
Das Einperlverfahren basiert auf der linear mit der Wassertiefe zunehmenden
Druckhöhe - eine hydrostatische Druckverteilung vorausgesetzt. Dabei wird der
Wasserdruck an einer fest installierten Einperlöffnung erfasst, so dass sich die
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