Geoscience Reference
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Abb. 5.110  Schematische
Darstellung einer Durch-
flusskurvenschar für
unterschiedlich gemessene
Gefällswerte I W
Durchfluss Q [m 3 /s]
Methode erarbeitete Beziehung, d. h. die einzelnen Geraden sind für verschiedene,
aber konstante Gefällswerte gültig.
Der Anwendungsbereich dieses Verfahrens wird, unabhängig von den beiden
Vorgehensweisen, durch die Vorgabe eines Mindestgefälles von 0,1 m (Herschy
2009 ) bzw. 0,15 m (Boiten 2008 ) entweder auf rückgestaute Gewässer mit relativ
hohem Wasserspiegelgefälle oder auf große Gewässer beschränkt. Grundsätzlich
hat sich die Methode im Bereich von Extremabflüssen, wie z. B. bei Hochwasser, in
der Praxis bewährt, wenn auch die erreichbare Genauigkeit naturgemäß beschränkt
ist.
Da alle Facetten dieses Verfahrens einschließlich Ableitungen zur rechnerischen
Ermittlung des Durchflusses nach beiden Methoden eingehend und nachvollziehbar
dargestellt sind, wird hier nur auf die weiterführende Literatur verwiesen (WMO II
1980 ; Boiten 2008 ; Herschy 2009 u. ISO 9123 2001 ).
2. Stufe: Eine Weiterentwicklung erfuhr das ΔW-Verfahren in den letzten rd. zehn
Jahren durch Ausweitung auf die Erfassung instationärer Fließvorgänge, bei
denen sich der Durchfluss mit der Zeit mehr oder weniger schnell verändert
(d Q /d t ≠ 0). Solche Fließvorgänge sind i. Allg. typisch für natürliche Gewässer.
Dieses innovative Verfahren, das - eine sehr hohe Messgenauigkeit vorausge-
setzt - universell eingesetzt werden kann, soll hier eingehend behandelt werden,
obwohl es von der technischen Ausgestaltung her erst als Prototyp vorliegt. Es
ist noch wenig publik und nach Meinung des Autors sehr vielversprechend.
5.7.3   ΔW-Anlage zur Messung instationärer Durchflüsse
Die Realisierung geht zurück auf ein gemeinsames Entwicklungsprojekt des Lehr-
und Forschungsgebietes Wasserbau und Wasserwirtschaft der Bergischen Universi-
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