Geoscience Reference
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weitgehend erfüllt sind, sind die Unsicherheiten in der gleichen Größenordnung wie
in Kap. 5.5.3.10 im Einzelnen dargelegt.
Eine prinzipielle Unsicherheit des Dopplerverfahrens liegt im unterschiedlichen
„Messvolumen“ durch veränderliche Eindringtiefe der Schallimpulse je nach Zu-
sammensetzung des Messmediums. Umgekehrt hat das Dopplerverfahren gerade in
Situationen mit hohem Schwebstoffgehalt, wie z. B. beim Ablauf eines Hochwas-
sers, vom Grundsatz den Vorteil gegenüber dem Laufzeitverfahren, das in solchen
Situationen häufig keine oder unzureichende Messergebnisse liefert. Dies haben
mehrjährige Erfahrungen des Autors und seiner Mitarbeiter (Rudolph 2005 ; Mor-
genschweis 2006 ) mit solchen Messsystemen belegt.
Zusammenfassend ist zu Ultraschall-Doppler-Anlagen - unabhängig ob vertikal
oder horizontal eingesetzt - , festzuhalten, dass es wegen des Kostenvorteils durch
die vereinfachte Installation heute eine große Anzahl von nationalen und interna-
tionalen Anbietern gibt, die praxistaugliche Messsysteme für Durchflussmessungen
in offenen Gerinnen anbieten wie z. B. BadgerMeter, HydroVision/Seba, Krohne,
Nivus, Ott, Quantum, SonTek/YSI, Systec, Teledyne/RD Instruments, Ultraflux (s.
Firmeninformationen am Ende von Kap. 5).
5.5.5 
 Zusammenfassung
Sowohl die Durchflussmesssysteme mit Ultraschall nach dem Laufzeit- als auch
dem Dopplerverfahren eröffnen die Möglichkeit, den Durchfluss in hydraulischen
Situationen zu erfassen, die mit den traditionellen Methoden, insbesondere nach
dem W-Q-Verfahren, nicht möglich wären. Hierzu zählen vor allem die Gewäs-
serbereiche mit Rückstau. In diesem Bereich dürfte auch in Zukunft das Haupt-
anwendungsgebiet von Ultraschallanlagen liegen. Andererseits werden sie eine
Neubewertung der Kriterien für die Standortwahl von Durchflussmessstellen in-
itiieren.
Bei den Ultraschallverfahren handelt es sich Dank der quasi-kontinuierlichen Er-
fassung der Fließgeschwindigkeit um eine zeitlich hochauflösende Methode.
Neben diesen Vorteilen muss jedoch auch bedacht werden, dass bei der Nutzung
von Ultraschall zur Durchflussmessung eine Anzahl von Randbedingungen und
Restriktionen eingehalten werden muss, wie es auch beim Einsatz von Ultraschall
zur Wasserstandsmessung (Kap. 3.5.5) der Fall ist. Dadurch stellen die Ultraschall-
Durchflussmessverfahren keine „Allround“-Lösung dar.
Insgesamt ist das Ultraschall-Laufzeitverfahren heute eine etablierte Messtechnik
mit einem Erfahrungsschatz von annähernd 30 Jahren. Bezüglich des Ultraschall-
Dopplerverfahrens liegen schlechte Erfahrungen aus den ersten Anwendungsjahren
mit noch unzureichender Mess- und Auswertetechnik vor, die das System diskrimi-
niert haben; inzwischen existieren im Kläranlagen- und Entsorgungsbereich gute
Ergebnisse mit Geräten der neueren Generation, aufbauend auf dem Ultraschall-
pulsverfahren und der Anwendung der Korrelationsmethode. Die Nutzung dieser
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