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polation gehen darf, sollte in Abhängigkeit von den geometrischen Gegebenhei-
ten des Messprofils entschieden werden. Generell müssen Extrapolationen in nicht
durch Messwerte belegten Bereichen mit großer fachlicher Sorgfalt durchgeführt
werden.
b) Extrapolation über die Geschwindigkeitsflächen: Ist das Messprofil rela-
tiv stabil und durch entsprechende Aufnahmen gut bekannt, dann kann nach
Gerhard ( 1971 ) die Beziehung v m = f ( W ) extrapoliert werden und über die
Beziehung A = f ( W ) sowie über die allgemeine Grundgleichung Q = v m · A der
Durchfluss berechnet werden. Um Rauhigkeitswechsel im Profil zu erkennen
und verschiedene Bereiche der Durchflusskurve abgrenzen zu können, werden
die Hilfskurven
f ( W ) = v m
v o
(5.36)
und
f ( W ) = v m
v max
(5.37)
mit
v m = mittlere Geschwindigkeit
v o = Oberflächengeschwindigkeit
v max = maximale Geschwindigkeit
herangezogen und in ein lineares Koordinatensystem eingezeichnet (Abb. 5.60 ).
Bei der rechnerischen Auswertung von Durchflussmessungen nach dem Mehr-
punktverfahren enthalten die tabellarischen Ergebniszusammenstellungen die für
dieses Verfahren der Extrapolation erforderlichen Werte von v m , v o und v max (vgl.
Tab. 4.8 in Kap. 4.5.13); das Gleiche gilt für die Ergebnistabellen der Auswertung
von ADCP-Messungen mit AGILA 6.3 (s. Tab. 4.16 in Kap. 4.6.2). Dadurch wird
die Anwendung dieser Extrapolationsmethode erleichtert.
Wenn die Durchflussmessung immer im gleichen Profil unter Verwendung der
gleichen Messlotrechten erfolgt, dann kann die Geschwindigkeitsverteilung auch
für die einzelnen Messlamellen extrapoliert werden. Dieses Verfahren ist relativ
aufwändig. Es hat aber den Vorteil, dass Fehler in den Messungen besser erkannt
h w
h w
h e
h e
h max
h max
A e
v e
Abb. 5.60  Extrapolation
über eine A = f ( W ) -
und v = f ( W ) - Grafik (Boiten
2008 )
v
A
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