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den Niedrig- und Hochwasserbereich; in Kap. 5.4.3 werden verschiedene Extrapo-
lationsverfahren vorgestellt.
Was das Procedere der Aufstellung von W-Q-Beziehungen angeht, gibt es die
folgenden vier Möglichkeiten
a) grafisches Verfahren,
b) rechnerisch-statistisches Verfahren,
c) numerisch-hydraulisches Verfahren und
d) hydraulische Modellversuche.
a)  grafische  Aufstellung  von  Durchflusskurven: Am einfachsten sind Durch-
flusskurven auf grafischem Weg zu ermitteln. Hierzu werden die gemessenen
Durchflüsse Q und die dazugehörigen Wasserstände W zunächst in ein lineares Koor-
dinatensystem eingetragen und diese Wertepaare durch eine ausgleichende, mono-
ton steigende Linie - die Durchfluss- oder Abflusskurve - verbunden (Abb. 5.52 ).
Die Messergebnisse sollten dabei nicht alle mit dem gleichen Gewicht eingehen,
da der Gerinnezustand während der Messung, die Wetter- und Abflussverhältnisse
sowie die Durchführung der Messung selbst die Genauigkeit und Vergleichbarkeit
der Einzelmessungen stark beeinflussen können. Messungen bei guten Messbedin-
gungen und ungehemmtem Abfluss sollten das höchste Gewicht erhalten.
Hochwassermessungen müssen besonders sorgfältig beurteilt werden. Der Hys-
terese-Effekt, der darin besteht, dass bei anlaufendem Hochwasser infolge des grö-
ßeren Wasserspiegelgefälles der Durchfluss im ansteigenden Ast einer Hochwasser-
welle bei gleichem Wasserstand größer ist als im abfallendem Ast, ist zu beachten.
Unsicherheiten im Niedrigwasserbereich entstehen vor allem dadurch, dass sich
700
600
500
400
Messung am 10.02.04 : 145,6 m 3 /s
300
Messung am 13.04.04 : 65,0 m 3 /s
200
Pegel Hattingen/Ruhr
Kurve 29
Gültig ab 01.11.00
Messung am 11.03.04 : 24,8 m 3 /s
100
0
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
1000
Abfluss [m 3 /s]
Abb. 5.52  Wasserstand-Durchfluss-Beziehung am Beispiel des Pegels Hattingen/Ruhr
 
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