Geoscience Reference
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Entwurfs- und Bemessungskriterien sowie die Präsentation von Beispielen enthal-
ten die DVWK-Materialien 1/1992.
Berechnungsbeispiel: In einem Gewässer mit einem trapezförmigen Querschnitt und einer
Sohlbreite von b = 11 m ist eine dreieckförmige Sohlschwelle mit einer Flankenneigung
von m 1 = 20 und einer minimalen Höhe von w = 0,2 m über der Sohle als Durchflussmess-
bauwerk zu installieren. Die geringe Bauhöhe w wurde aus fischereiökologischen Gründen
gewählt. 3 m oberhalb der Sohlschwelle wurde eine Überfallhöhe von 0,37 m gemessen. Es
ist der Durchfluss zu ermitteln.
1. Kontrolle der Randbedingungen:
• Messpunkt von h 1 ≥ 3 m oberhalb der Schwelle,
• Überfallhöhe h 1 ≥ 0,03 m,
W ≥ 0,15 m,
h 2 / h 1 = 10/37 = 0,27 ≤ 0,30, d. h. vollkommener Überfall,
h 1 ≥ 2 h 2 : 37 ≥ 2 × 10, d. h. vollkommener Überfall,
d. h. alle Randbedingungen sind erfüllt!
2. Berechnung des Durchflusses:
a) Abflussbeiwert aus Abb. 5.30 (Nr. 10):
Für h 1 / w = 0,37/0,20 = 1,85 → μ = 0,78
b) Durchfluss nach Gl. (5.17):
Q = 0,78 × 8/15 × (2 × 8,91) 1/2 × 20 × 0,37 5/2 = 3,07 m³/s.
Der ermittelte Durchfluss beträgt 3,07 m³/s.
Abschließend ist anzumerken, dass Erfahrungen mit Sohlschwellen in der Praxis
gezeigt haben, dass die Messbauwerke von Fischen, aber nicht von aquatischen
Kleinlebewesen überwunden werden (Westrich 1992 ). Hier bietet der Einbau von
Sohlgleiten im Bereich des Unterwassers eine Lösung. Sohlgleiten bestehen aus
einem Steinsatz oder Steinwurf, der sich unmittelbar an den Kontrollquerschnitt
anschließt und so einen stetigen Verlauf der Gewässersohle bewirkt. Dadurch ent-
steht kein Tauchstrahl und es wird ein kontinuierlicher Verlauf des Wasserspie-
gels und der Strömungsgeschwindigkeit vom Ober- zum Unterwasser erreicht.
Über die eigentliche Sohlrampe fließt das Wasser schnell ab und in den seitlichen
Randzonen im Unterwasser entstehen Rückstromgebiete mit Strömungsberuhi-
gung. Diese starke räumliche Variabilität der Fließgeschwindigkeiten begünstigt
die Auf- und Abstiegsmöglichkeiten von Fischen und Kleinlebewesen. Zur Be-
messung und baulichen Gestaltung wird auf DVWK ( 1996 ) und DWA ( 2005 )
verwiesen.
5.3.6.2 
 Zweidimensionales Dachprofil-Dreieckwehr
Die Kurzform eines Dreieckmesswehrs, in der Literatur häufig „crump weir“ nach
E. S. Crump genannt, der es 1952 einführte, soll hier in den Grundzügen vorgestellt
werden, da es eines der meist gebrauchten Wehre im englischsprachigen Raum ist.
Abb. 5.31 verdeutlicht das Prinzip.
Das Profil besteht aus einem Dachprofil, bei dem der Wehrkörper als Dreieck
mit einer oberstromigen Neigung von 1:2 und einer unterstromigen Neigung von
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